Buchpräsentation im Stift Melk: Der Weg des Raben
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Ellegast - Salcher - Coelho (Fotograf: Ludwig Schedl)
verfasst am 20.03.2010 | 1 Kommentar
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19. März 2010, Stift Melk: rund 1.000 Menschen füllen die Stiftskirche um bei der Präsentation des im Ecowin-Verlag erschienen Buches „Der Weg des Raben“ von Altabt Burkhard Ellegast dabei zu sein. Ebenfalls dabei ist Paolo Coelho, der mit Abt Ellegast seit langer Zeit eng verbunden ist und ihn als seinen spirituellen Mentor bezeichnet.

Ellegast - Salcher - Coelho (Fotograf: Ludwig Schedl)
Ellegast – Salcher – Coelho (Fotograf: Ludwig Schedl)

„Haben Sie eine Einladung?“ Weniger eine Frage als eine Feststellung ist es, die mich bei der ersten Tür in Empfang nimmt. Der Blick des gestrengen Herren fügt auch gleich hinzu: ’nein, der hat keine, was will der überhaupt hier‘. Dann habe ich wahrscheinlich aber sehr ehrlich geschaut als ich mit einem kurzen „Ja“ konterte. Der Blick sagte zwar ‚wers glaubt, aber na ja‘ aber der Mann ließ mich durch die Türe.

Nur für geladene Gäste und davon gleich 1.000. Die Präsentation stand wirklich nicht unter dem Motto „unauffällig“. Das ließ der Rahmen schon gar nicht zu – in der Stiftskirche in Melk wird alles von alleine gleich würdevoll. Der Bereich für die Presse, gleich neben der mitten in der Kirche aufgestellten Bühne, sicherte den direkten Blick, für die anderen Gäste, die weiter hinten sitzen mussten, war eine Video-Leinwand aufgebaut.

Zuerst folgten die obligatorischen Begrüßungsworte (vom Abt des Stiftes – das war kurzweilig) und von einem aus der anwesenden Riege der niederösterreichischen Landespolitik-Prominenz (dem habe ich nicht zugehört), bevor Abt Ellegast und Paolo Coelho einen von Autor Andreas Salcher moderierten Dialog führten. Natürlich ging es dabei um das Buch, aus dem Abt Ellegast auszugsweise zitierte, es ging aber auch um das Verhältnis der beiden Männer zueinander, um ihren Zugang zum Leben und Ihre Einstellung zu Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.

Das was derzeit die meisten Menschen mit der Kirche in Verbindung bringen, das sind die fortlaufenden Enthüllungen über Mißbrauch, Gewalt und Unterdrückung in ihren Institutionen. Es war für kirchliche Verhälnisse dann schon eine  sehr bemerkenswerte Stellungnahme, die Abt Ellegast dazu abgab. Angesprochen auf die erwartete Reaktion des Papstes meinte Ellegast sinngemäß, es wäre höchst an der Zeit, endlich entscheidende Änderungen in Angriff zunehmen, aber er glaube nicht daran dass es dazu kommen wird – zumindest nicht in absehbarer Zukunft.  (Anhaltender Beifall im Auditorium).

Coelho erzählte von seiner Kindheit, als er von den Eltern wegen vermeintlicher psychischer Probleme in eine Therapie , und von seiner Jugend, als er von der brasilianischen Militärjunta ins Gefängnis gesteckt wurde. Im Herbst diesen Jahres wird seine (800 Seiten-) Biographie auch in deutscher Übersetzung erscheinen,  die englische Originalfassung ist bereits erhältlich.

„Der Weg des Raben“ wird von Coelho als  „the most necessary book for the world of today“ bezeichnet. Abt Ellegast schildert darin seinen Weg vom Novizen bis zum Abt von Stift Melk, und erzählt davon, wie ihn der Ratschlag eines alten Priesters „Dann mach es anders“ bis heute begleitet und leitet.

Eine Rezension des Buches wird folgen, nach allem, was ich bei der Präsentation hören und sehen konnte auch für Nicht-Christen eine interessante Lektüre.

PS: die Bildauswahl erfolgte extra für den Sündi, damit er weiß, wovon ich gestern nach der Präsentation geredet habe.

PPS: herzlichen Dank an Manuela Mörtenbäck von ambuzzador für die Einladung.




Ein Kommentar

  • Sündi sagt:

    Geschätzter Kollege, lieber Andreas!

    Normalerweise fühle ich mich im linken Spektrum (wovon auch immer) wesentlich wohler als auf der gegenüberliegenden Seite.
    Doch bei diesem Bild bleibt mein Auge (eigentlich beide) wie magisch am rechten Bildrand haften.

    Unbestritten ist, dass Schönheit im Auge des Betrachters liegt.
    Wer allerdings in diesem Bild die Schönheit nicht erkennen kann, sollte sich rasch einen Termin bei seinem Augenarzt geben lassen.

    Herr Coelho möge es mir bitte verzeihen, wenn ich ihm nicht die ihm gebührende Aufmerksamkeit schenken kann.
    Ich glaube er versteht mich.
    Solltest du mich bei unserem nächsten Telefonat fragen, ob Herr Coelho am Bild eine Brille trägt oder nicht, könnte ich es dir nicht mit Sicherheit sagen.

    Kann Sprache wirklich so schön sein?
    Ja, sie kann es, glaube mir!

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