Buchbesprechung/Rezension:

Teller, Janne: Nichts: Was im Leben wichtig ist

verfasst am 16.11.2010 | einen Kommentar hinterlassen

Autorin/Autor: Teller, Janne
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Ein neues Schuljahr beginnt, die Schüler und Schülerinnen der 7A beenden ihre Ferien. Eskildsen, der Klassenlehrer einer dänischen Schule eröffnet mit einer Rede das neue Schuljahr. Doch der Schüler Pierre Anthon verlässt die Klasse mit dem Statement „Nichts bedeutet irgendetwas, das habe ich herausgefunden, es lohnt sich deshalb nicht, irgendetwas zu tun.“ Und weg ist er. Alle andere SchulkollegInnen sind entrüstet, aus ihnen sollte doch alle etwas werden, das heißt „Jemand“ werden. Doch insgeheim befürchten sie, dass Pierre Anthon Recht hat.

Pierre Anthon sitzt ab nun nur mehr auf einem Pflaumenbaum und schimpft auf seine KlassenkameradInnen hinunter, bewirft sie mit Pflaumen und schreit „Alles ist egal, das Leben ist die Mühe nicht wert, nichts hat Bedeutung.“

Die SchülerInnen sind zornig, bewerfen den am Baum sitzenden Jungen mit Steinen. Doch das hilft auch nicht, er verlässt weder seinen Baum noch rückt er einen Millimeter von seiner „Lebenseinstellung“ ab.

Dann kommt die Idee auf, Pierre Anthon zu beweisen, dass es etwas gibt, was Bedeutung hat. Für jede und jeden Einzelnen der Gruppe.

In einem nahegelegenen, aufgelassenen Sägewerk wollen sie Dinge sammeln, die Bedeutung haben. Es beginnt harmlos, ein Mädchen trennt sich von ihrem Tagebuch, ein anderes von ihren grünen Sandalen. Doch bald bemerken sie, dass es etwas Wichtigeres, etwas individuell Bedeutungsvolles sein muss, dass jede/r von sich hergeben muss. So wird der Sarg des zweijährigen Bruders von Elise auf dem Friedhof ausgegraben, der Hamster Little Oskar wird aufgrund seiner Bedeutung für Gerda geopfert. Die Angelegenheit eskaliert, plötzlich ist eine Brutalität im Spiel und die Gewaltspirale beginnt sich zu drehen. Immer brutaler werden die Forderungen untereinander, sogar ein Finger von Jonas muss daran glauben.

Pierre Anthon ist trotz der Bemühungen der Jugendlichen unbeeindruckt, im Gegenteil, er lacht sie wieder aus. So locken die Jugendlichen Pierre Anthon in das Sägewerk und rächen sich an seiner Philosophie, dass das Leben einfach nur ein Nichts bedeuten solle…

Eigentlich ist dieses Buch ein Jugendroman. Jugendliche auf der Suche nach dem Sinn ihres je individuellen Lebens.  Literarisch und auch inhaltlich kein Meisterwerk, sag ich jetzt mal als Laie. Darum auch meine mittelmäßige Bewertung.

Das Lesenswerte war für mich die Überlegung, dass wir uns ständig mit vielen Nichts beschäftigen, auch wir messen den Dingen oft sehr viel Bedeutung zu, neutralisieren, rationalisieren, tabuisieren – um nur ja nicht an unserem Alltag zu scheitern ;o)




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