Buchbesprechung/Rezension:

Peter Plöger: Einfach ein gutes Leben

verfasst am 12.12.2011 | einen Kommentar hinterlassen

Autorin/Autor: Plöger, Peter
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Ich stehe im Supermarkt und muss mich entscheiden.
Welche von den zehn angebotenen Buttersorten soll ich jetzt kaufen?
Welche der unzähligen Schampoos im Regal wird meiner Entscheidung nach im Einkaufswagen landen?
Brauche ich ein Zweitauto?
Welche Zahl steht auf meinem monatlichen Gehaltszettel?

Alles Fragen und Entscheidungen in einer Wirtschaft, die enorme Konsumüberschüsse produziert und die Produkte an den Mann/die Frau bringen wollen, bevor sie auf dem Müll landen.
Thematisch gibt es diesbezüglich auch Filme, die uns den wirtschaftlichen Wahnsinn vor Augen führen.

Doch die Wirtschaftswissenschaften haben einen neuen Forschungszweig entdeckt. Sie interessieren sich für „Glück“ im Sinne des subjektiven Wohlbefindens, und diese Ökonomische Glücksforschung weiß, was wir brauchen, damit es uns besser geht.

In diesem Buch werden Menschen beschrieben, die dem Kapitalismus ein Schnippchen schlagen. Mit ihrem Widerstand zur Konsumgesellschaft zu leben heißt auch, das eigene Leben zu überdenken und zu ändern, um aus diesem fatalen Kreislauf auszusteigen.

Menschen gründen Tauschbörsen, werden zu Selbstversorgern, Nachbarschaftshilfe wird wieder gelebt, Marmeladen selbst eingekocht, gestrickt…
Das sind alles keine neuen Phänomene.

Das Thema an sich ist ein sehr Wichtiges. Wohlstand steigert unser Wohlbefinden, doch von einem solchen Leben ist eine große Anzahl von Menschen ausgeschlossen.
Peter Plöger schreibt über Freiheit und Selbstbestimmtheit. Sind wir wirklich so frei und selbstbestimmt, uns für solche alternativen Lebensentwürfe zu entscheiden?  Freiheit und Selbstbestimmtheit in reiner Form gibt es nicht.

Die Sozialstrukturen erlauben nicht jedem/jeder, sich für Lebensentwürfe abseits ihrer prekären Jobs, der eigenen Sozialisation, wohnen in Ghettos ohne Garten um sich selbst Gemüse zu ziehen, zu entscheiden.Viele Ursachen liegen auf der Hand, die brauche ich nicht aufzuzählen. Insofern ist es doch wieder ein Luxusgut, sich ein Stück Freiheit und Selbstbestimmtheit einfach zu nehmen.

Ein wichtiges Thema, doch der Zugang dazu und zu dieser Lektüre wird wiederum vielen Menschen verwehrt bleiben.
Inhaltlich ist das Buch leider auch sehr trocken aufbereitet.




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