Buchbesprechung/Rezension:

Camilla Läckberg: Der Prediger von Fjällbacka

verfasst am 13.01.2012 | einen Kommentar hinterlassen

Autorin/Autor: Läckberg, Camilla
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Der zweite Fall des kriminalistischen Duos Erica Falck und Patrick Hedström führt zurück in jene Tage Schwedens, in denen ein wahrlich gottesfürchtiges Freikirchlertum die Menschen rund um Fjällbacka, in festem Griff hielt. Der Pastor Henric Schartau fand in diesem Flecken Erde, auf dem die Menschen vor allem von der Fischerei lebten, viele Anhänger. Der Schartauanismus findet sich in Spuren immer noch in Fjällbacka, dem Ort des kriminellen Geschehens in diesem Roman.

Erica und Patrick sind nunmehr schon seit einer Weile ein Paar und erwarten ihr erstes Kind. Diesmal spielt die Handlung vor der Kulisse des schwedischen Sommers, in der vor allem Horden von TouristInnen die kleinen Orte rund um Fjällbacka heimsuchen. Die Fischerei bringt schon lange nichts mehr ein. Deswegen hat sich die Gegend – sehr erfolgreich – auf den Sommertourismus verlegt.

Auch unser Paar macht Ferien, die Hitze drückt die Stimmung (vor allem der hochschwangeren Erica) und mitten in diese Situation hinein findet ein kleiner Junge in einer Schlucht (die gibt es wirklich – darin wurden etwa Szenen des Filmes „Ronja Räubertochter“ gedreht) die Leiche einer jungen Frau.

Damit nicht genug – unter der Toten werden die Skelette zweier weiterer Frauen gefunden, die ebenso ermordet wurden.

Das „Who`s done it entwickelt sich zu einer Spurensuche, die bis in die 70er Jahre des 20. Jahrhunderts zurückreicht und immer wieder bei einer Familie ankommt: Den Hulds. Diese Familie, die auf einen freikirchlichen Pastor zurückgeht, der die Menschen mit seiner Stimme, seinem Glauben und seiner Art zu predigen, in den Bann zog, ist seit vielen Jahren tief gespalten: Hier der Zweig, der den gut gehenden Gutshof geerbt hat, dort eine verwahrloste Familie, deren Oberhaupt Solveig und deren beide Söhne Johan und Robert vor allem jenen Zeiten nachtrauern, in denen sie noch in der Gunst des Familienpatriarchen, jenes Ephraim Huld, standen.

Nicht zu vergessen Jacob, Enkelsohn von Ephraim, der ebenfalls freikirchlicher Pastor ist und sich der „Rettung“ Jugendlicher verschrieben hat, die mit dem Gesetz in Konflikt gekommen sind – Glaubensunterweisung inklusive.

Daneben wirft Camilla Läckberg immer wieder Schlaglichter auf Ericas Familie, wie etwa ihre Schwester Anna, die scheinbar unrettbar in den Klauen eines misshandelnden Ehemanns gefangen ist.

Die Autorin versteht es, nachvollziehbare Charaktere zu schaffen, die sehr lebendig und mehrdimensional daher kommen. Die Geschichte zieht die Leserin/den Leser in ihren/seinen Bann. Über stark verästelte Wege beginnt sich langsam ein möglicher Täter/eine mögliche Täterin abzuzeichnen – aber: Wer war es wirklich? Und wird sich Anna, Ericas Schwester, nun endlich doch von ihrem prügelnden Ehemann lösen können?

Spannung pur: Von der ersten bis zur letzten Seite.




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