Buchbesprechung/Rezension:

Jörg Juretzka:

verfasst am 11.08.2012 | einen Kommentar hinterlassen

Autorin/Autor: Juretzka, Jörg
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Kristof Kryszinski trauert seit eineinhalb Jahren um seine Freundin Kim, die bei einem Motorradunfall ums Leben gekommen ist. Trost und Vergessen sucht er in Drogen, und das in jeder  Substanz, die ihm zwischen die Finger kommt. Eines Tages bittet das Polizeipräsidium den Privatdetektiv einen ganz besonderen Fall zu übernehmen. Komisch.

Hat er doch im Präsidium mehr als einen schlechten Ruf zu verteidigen. In Deutschland wird ein neu konzipiertes Resozialisierungsprogramm für Straftäter durchgeführt. Eine Truppe Schwerverbrecher soll gemeinsam mit Behinderten einen Berg bezwingen  und so in einen Ausnahmezustand gebracht werden. Dies erfordert von jedem einzelnen und jeder einzelnen Teilnehmerin persönlichen Einsatz und Gruppenfähigkeit. Kristof begleitet als V-Mann den Trupp um dabei aufzupassen, dass das erlebnispädagogische Experiment nicht entgleitet.

Kristof nimmt den Auftrag mit Bauchweh an. Er fühlt sich nicht in der richtigen körperlichen und geistigen Verfassung, doch der Job verspricht viel Geld. Immer wieder unter Entzugserscheinungen leidend, nimmt er Rum und Rohypnol für den  „Notfall“ mit. Was ihn stutzig macht ist, dass dieses länderübergreifende Projekt mit TeilnehmerInnen aus den unterschiedlichsten Anstalten politisch ziemlich gepusht wird.

Begleitet wird die Gruppe von einem Forschungsteam. Mit dabei ist Dr. Welfenheim, ein Psychiater, der in erster Linie nur darauf bedacht ist, sich über Extremsituationen zu freuen und möglichst bald darüber publizieren zu können. Weitere Begleitperson ist die Allgemeinmedizinerin Frau Dr. Simone Marx, die aufgrund von Multiple Sklerose im Rollstuhl sitzt und auf den Gipfel des Berges nur gelangt, indem sie von den Beteiligten getragen wird.

Menschen mit Down-Syndrom, geistiger Behinderung, posttraumatischen Störungen, Rollstuhlfahrern, zusammengewürfelt mit Drogendealern, Schlägern und Junkies, machen sich unter der Leitung des Bergführers Toni auf den Weg zum Gipfel.

Nach den ersten qualvollen Stunden Aufstieg kommt es bereits in der ersten Nacht zu einem Zwischenfall. Toni, der Bergführer, wird von einem Feldbrocken erschlagen. Oder doch nicht? Nachdem Frau Dr. Marx dann von Kristof einen Morgen später– er muss mal Austreten, so quer über die Felsen pinkeln, er hasst nämlich Toiletten mit chemisch-abgebauten Exkrementen – in einem Abgrund entdeckt wird, wird er langsam argwöhnisch.  Weitere beteiligte Bergwanderer kommen ungewöhnlich zu Tode. Dann ist es vorbei mit „ich glaube an Zufälle“. Und nicht nur diese Todesfälle, auch die Auswahl aller Beteiligten – inklusive seiner selbst – betrachtet er bald mit Argwohn. Er durchleuchtet alle ProjektteilnehmerInnen um herauszufinden, was da vor sich geht, wer die Leute geschickt aus dem Leben schafft und vor allem warum?

Der große Showdown mit einem korrupten Politiker und seinen angeheuerten Totschlägern naht, doch dazwischen gibt es noch einige Härtetests zu bestehen. Schneestürme, Lawinen, Explosionen, Autocrash und für Kristof ein Drogenentzug, dem er gar nicht freiwillig zugestimmt hat!

Eine witzige Geschichte, deren Glaubwürdigkeit natürlich bei den Haaren herbeigezogen ist. Der schwarze  Humor, die skurrilen Charaktere  und die spannende Aufbereitung dieses Krimis macht das Buch aber leicht lesbar. Unterhaltung die zum Lachen einlädt!




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