Ludwig Laher: Kein Schluß geht nicht
Autorin/Autor: Laher, Ludwig
Genre:
Buchbesprechung verfasst von: Elke
Das neue Buch des Autors besteht aus Kurzgeschichten, in denen es darum geht, zu Schlüssen zu kommen, Schlüsse zu ziehen oder auch etwas Abzuschließen. Mit der Sprache, dem Wort und in Begriffen denken – dadurch entstehen schöne Geschichten.
Sei es die Frage eines Kindes, warum es einen Talschluss gibt und woher diese Begrifflichkeit stammt und warum ein Talschluss nicht automatisch auch einen „Bergschluss“, entstehen lässt. Denn wenn ein Tal zu Ende ist – Talschluss – ein Berg der zu Ende ist, dann allerdings Gipfel heißt und nicht Bergschluss – das beschäftigt ein kleines kluges Mädchens.
Eine Weiche stellen, im wahrsten Sinn des Wortes (welchem Sinn nun?). Eine Weiche der Eisenbahn lässt sich auch damit assoziieren, im Leben Weichen zu stellen. Ein kleiner Bub stellt – ganz wie sein Großvater bei der Bahn – eine Weiche. Und diese Entscheidung beschäftigt ihn noch, als er selbst schon Enkel hat.
Auch der Tod macht mit etwas Schluss. Mit dem Leben. Im Leben von Angehörigen ist damit etwas zu Ende. Bei manchen hinterlässt der Tod vielleicht eine Sprachlosigkeit. Als Schlussfolgerung auf den Tod eines geliebten Menschen.
Und so folgen Metaphern, kleine Abrisse über „Die Bewusstlosigkeit der parlamentarischen Dichterinnen und Dichter“, Fußball und rechtsextremes Singen im finsteren Wald neben vielen anderen Kurzgeschichten.
Manche der Geschichten sind kaum länger als 2-3 Seiten. Dafür aber knackig kurz und sehr aussagekräftig. Der Schreibstil und die Wortspielereien, Schlüsse klar zu ziehen, ergeben ein sehr bemerkenswertes Buch des Autors.
Seine dokumentarischen Romane haben mir allerdings besser gefallen!