Wolfgang Popp: Ich müsste lügen
Autorin/Autor: Popp, Wolfgang
Genre:
Buchbesprechung verfasst von: Sirod
Kommissarin Rauch verfällt den Romanen, den Tagebüchern, den Erzählungen des berühmten Schriftstellers Herbert Will. Ein Spiel von Wahrnehmungen, Irritationen, Inszenierungen beginnt. Letztlich endend mit einem überraschenden Finale. Oder ist das auch wieder Inszenierung?
Die Vermisstenanzeige Manuel Schall, gepaart mit mit Zeugenaussage von Herber Will, zieht Rauch in einen Strudel von Unsicherheiten. Die Grenze zwischen Wirklichkeit und Fiktion verschwimmt.
Was verband Manuel Schall und Herbert Will, welche Art Verhältnis hatten Sie zu einander.
Rauch erkennt, dass Will in seinen Büchern reale Situationen aus seinem Leben beschreibt, aus Begegnungen mit Menschen, die sich in schwierigen Lebenslagen befinden, befunden haben. Manipuliert Will die Menschen, manipuliert er auch Rauch? Treibt der Autor ein böses Spiel mit ihr?
Am Anfang etwas mühsam zu lesen, aber dann äußerst kurzweilig zog mich Wolfgang Popp in seinen Bann. Der Wechsel zwischen Situations-Schilderungen und Auszügen aus den Büchern von Herbert Will, erschließt einem ein breites Spektrum an menschlichen Schiksalen. Es gibt aber auch einen Einblick in die Seele der Kommisarin, in ihren Alltag, der sich nicht unbedingt als erfüllend darstellt. Eine sich anbahnende Affäre mit einem Kollegen endet noch bevor sie richtig begonnen hat in einem schrecklichen Unglück.
Wenn man sich mit mehreren, unterschiedlichen Geschichten, gepaart mit Situations-Schilderungen auseinandersetzen will, dann ist dieses Buch ein MUSS.
Obwohl ich vom Ende doch etwas überrascht war, es erscheint mir etwas zu fiktiv, habe ich dieses Buch von Seite zu Seite mit größerem Vergnügen gelesen.