Buchbesprechung/Rezension:

Peter Henisch: Mortimer & Miss Molly

verfasst am 10.10.2013 | einen Kommentar hinterlassen

Autorin/Autor: Henisch, Peter
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Mortimer & Miss MollyEs ist das Jahr 1944. Italien  leidet unter der deutschen Besatzung. Da  beginnt die Romanze zwischen Mortimer und Miss Molly. Genau genommen ist es der Fall des amerikanischen Kampffliegers Mortimer vom Himmel. Seine Maschine wurde von den Deutschen abgeschossen.

Er kann sich mit dem Fallschirm retten, und  landet punktgenau in einem Rondo des Renaissance Gartens der Familie Bianchi. Miss Molly, ehemalige Gouvernante der Familie Bianchi, aber durch die Kriegswirren mittlerweile ohne Arbeit, wohnt in einem kleinen Haus an der Mauer des Parks.

Die Bianchis kümmern sich weiterhin um Miss Molly und helfen ihr zu überleben. Dank ihrer Herkunft – Miss Molly ist Engländerin – gibt es zwischen ihr und Mortimer keine Verständigungsschwierigkeiten. Molly versteckt Mortimer in ihrem kleinen Haus, und für die beiden beginnt so etwas wie ein gemeinsames Leben. 

Doch eines Tages ereilt Molly die Nachricht – übermittelt von den Bianchis -, dass alle Engländer  aus Italien ausgewiesen werden. Eine Freundin der Familie Bianchi soll Molly helfen, das Land sicher zu verlassen und in die Schweiz zu reisen. Aber daraus wird nichts.

Molly kehrt nach vielen Strapazen in das Dorf San Vito zurück. Ab diesem Zeitpunkt beginnt dann die eigentliche Beziehung zwischen ihr und Mortimer, sie werden ein Liebespaar. Der Soldat ist Mitte 20, Miss Molly ungefähr Mitte 40.

Das alles stellt sich im Laufe des Romans als großteils fiktive Geschichte heraus.

Eines Tages kommt ein verliebtes Paar nach San Vito und quartiert sich in einem Albergo ein. Marco und Julia. Sie entdecken den verwunschenen Renaissance Garten und das mittlerweile baufällige Haus. Später treffen sie einen alten Mann, der sich Ihnen als Mr. Mortimer aus Amerika vorstellt. Bei einem gemeinsamen Abendessen beginnt er, ihnen seine Geschichte mit Miss Molly zu erzählen. Bevor sie erfahren, wie die Geschichte weitergeht, verschwindet Mortimer. Hier kommt die Fantasie, Traum und Wunschdenken ins Spiel. Julia und Marco beginnen sich die Geschichte der Beiden auszudenken. Nebenbei erleben sie auch ihre eigenen Liebesgeschichte.

Nach Jahren, in denen sie sich abwechselnd in Wien (Julias zuhause) oder in Italien, wo Marco lebt, treffen, gehen sie getrennte Wege, und die Geschichte zwischen Molly und Mortimer findet damit ebenfalls ein Ende.

Jahren später, in denen beide ihren eigenen Weg gegangen sind, treffen sie einander wieder in San Vito. Mollys Haus wurde zwischenzeitlich renoviert, und es stehen einige Gästezimmer zur Verfügung, wo sich Julia und Marco einquartieren.

Ist es Selbstbetrug oder ein wirklicher Anfang für eine neue Beziehung zwischen Ihnen – das muss die Leserin/der Leser mit dem von Henisch vorgegebenen Ende, selbst herausfinden.

Mortimer und Miss Molly ist in eine Liebesgeschichte, eingebettet in die Liebesgeschichte von Julia und Marco. Peter Henisch bringt einen mit seinen Beschreibungen von gutem Essen, von den Stimmungsbildern der Landschaft, der Ortschaft San Vito, in eine nahezu romantische Stimmung.

Es ist ein leicht zu lesendes Buch, das nie schwermütig wird, und das auch nicht in kitschige Schilderungen abdriftet.

PS: Trotzdem empfinde ich den Bericht in einer Zeitung – eine Lobeshymne auf dieses Buch –  und die Beurteilung mit 6 Sternen etwas übertrieben.




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