Buchbesprechung/Rezension:

Sam Byers: Idiopathie
Ein Roman über Liebe, Narzissmus und kranke Kühe

verfasst am 04.02.2014 | einen Kommentar hinterlassen

Autorin/Autor: Byers, Sam
Genre:
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Das Cover des Buches zeigt drei Personen, allesamt mit dem Kopf einer Kuh ausgestattet. Der Titel „Idiopathie“ lässt auf den ersten Blick den Schluss zu, hier handle es sich um eine Metapher von BSE. Das Krankheitsbild der Idiopathie also als Ausdruck davon, wie absurd so manche Lebensentwürfe wirken. Eine bitterböse Geschichte über Selbstfindungsprobleme in einer von Ängsten geplagten Gesellschaft.

Kühe wanken und fallen um als wie vom Blitz erschlagen. Menschen wanken in ihrem Alltag, reden wirres Zeug und halten sich gleichzeitig für etwas ganz Besonderes.

Drei Menschen sind von diesem Typhus der Krankheit befallen, bzw. wirken sie so auf ihre Umgebung.

Katherine eine Zynikerin durch und durch wird schwanger, obwohl sie eigentlich Männer eher abstoßend findet. Der Kindesvater ist zudem ein völlig peinlicher Typ, der mit dem Begriff der Treue gar nichts anzufangen weiß.

Daniel, Ex-Geliebter von Katherine, schließt sich der Öko-Bewegung an und demonstriert mit Gleichgesinnten gegen die Umweltverschmutzung.

Nathan dagegen ist nach schweren Drogenexzessen und daraus folgenden Störungen aufgrund von Selbstverletzungen stationär in psychiatrischer Behandlung.

Katherine, Nathan und Daniel waren früher Freunde. Ihre Charaktere scheinen grundverschieden und doch ähneln sie sich. Sie alle sind von Ängsten geplagt, unzufrieden und der erste Schritt in Richtung Veränderung gelingt einfach nicht. Narzissmus und Selbsthass lassen sich auch nicht abstreifen wie ein altes Hemd.

Als Nathan aus der Psychiatrie entlassen wird, will seine Mutter ihre Leidensgeschichte in Buchform verarbeiten. Sie weiß immerhin, wovon sie spricht, wenn sie die Ängste und Sorgen als Mutter eines drogenabhängigen Sohnes preisgibt.

Oder will sie doch nur Kapital aus der Vermarktung ihres Werkes schlagen? Nathan will sich mit seinen alten Freunden treffen. Der Grund für dieses Treffen ist allerdings nicht getragen von der ehemals freundschaftlichen Verbindung…

„Idiopathie“ ist ein Buch, gespickt mit bitterbösem Humor, der einen psychologischen Blick in die menschlichen Abgründe zeigt.

Manche Passagen waren allerdings ziemlich zäh zu lesen.




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