Buchbesprechung/Rezension:

Peter Rosei: Karst

Karst
verfasst am 05.02.2018 | einen Kommentar hinterlassen

Autorin/Autor: Rosei, Peter
Genre:
Buchbesprechung verfasst von:
LiteraturBlog Bewertung:

Schon selbst gelesen? Gib hier Deine Bewertung zum Buch ab!
[Gesamt: 0 Durchschnitt: 0]

Schon Peter Roseis Buch „Madame Stern“ hat mich begeistert. Auch Karst habe ich mit großem Vergnügen gelesen. Obwohl, inhaltlich ist ja das Schicksal der Protagonisten gar nicht so vergnüglich. Rosei versteht es aber wunderbar mit seinem Stil, seinen Formulierungen auch die trostlosesten Momente der „Möchte gern mehr sein Menschen“ auszudrücken, ohne dass man als Leserin trübsinnig wird.

Jana, die Tochter eines abgehalfterten Hoteldirektors aus der slowakischen Tatra, lebt in ihren Träumen ein besseres Leben voll Glanz und Wohlstand. Ihr größtes Kapital ist ihre Schönheit, ihr Traumziel ist Budapest. Welch glückliche Fügung, dass sie in den Ferien einen Musiker kennen lernt, ihn heiratet und schon ist sie in Budapest.

Aber nichts ist so wie sie es wollte.

Also verlegt sie ihre Wirkungsstätte nach Wien. Der etwas zwielichtige Gstettner wird ihr Galan, er hält sie aus, überhäuft sie mit Geschenken, großartigen Einladungen in die besten Restaurants. Es kommt wie es kommen muss, Gstettner wirtschaftet ab und das Luxusleben hat ein Ende. Zwei weitere, ziemlich angeschlagene Typen finden sich mit Jana und Gstettner zu einem Quartett zusammen. Tone Kral, ein Bauernsohn aus dem slowenischen Karst verdingt sich als Kellner, träumt von der großen Welt, und landet letztendlich als Liebhaber des gealterten Theaterkritikers Kalman.

Diese vier Personen treffen aufeinander, leben in den Tag hinein. Jana vergnügt sich auch mit Tone, Kalman weiß das, nimmt’s zur Kenntnis, lebt sein Leben weiter. Vier lebenshungrige Typen leben ohne Ziel in den Tag hinein.

Bis etwas Einschneidendes passiert. Am Anfang steht eine gemeinsame Fahrt in die Heimat Tonos, an deren Ende nur noch drei Personen dieser illustren Gruppe übrig sind.

Über die Orientierungslosigkeit der Protagonisten und wohl auch der Zeit ist Peter Rosei ein absolut lesenswertes Buch gelungen.




Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert


Top