Andrea Camillieri : Das Spiel des Patriarchen
Commissario Montalbano (5)
Genre:
Buchbesprechung verfasst von: Sirod
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Als erklärte „Fannin“ von Camillieris Büchern, besonders denen mit Commissario Montalbano, hat mich diese Story etwas enttäuscht.
Ziemlich viel tote Menschen, vom normalen Bürgerne, bis zu Mafiosi, ist alles vorhanden.
Das alte Ehepaar Griffo ist eines Tages verschwunden. Sie lebten sehr zurückgezogen in einem Mehrfamilienhaus. Ihr Verschwinden gibt allen Rätsel auf, auch für ihren Sohn. Außerdem kommt ein junger Computerspezialist im gleichen Haus ums Leben – er wird ermordet.
Und da beginnt das Verwirrspiel. Montalbano stellt alle möglichen Theorien an, was hinter den Vorfällen steckt – das ist teilweise sehr abenteuerlich. Er bringt damit auch seine Mitarbeiter zur Verzweiflung, bekommt seine üblichen Wutanfälle, unternimmt Alleingänge, trifft sich mit einem einem alten Mafiaboss.
Fazio und Mimi – seine engsten Mitarbeiter lässt er außen vor. Zwischendurch frönt er seinem Hobby an gutem Essen, er schwelgt in den Genüssen von frischen Meeresfrüchten und Pasta. Gelegenlich gibt es auch wieder telefonischen Streit mit seiner Freundin Livia (die Streitgespräche erinnern an eheliche Diskussionen des realen Lebens).
Die Ermittlungen steuern langsam dem Ende zu. Der Commissario kann sich wieder öfter auf seine Eingebungen, sein Gefühl verlassen. Was schon befürchtet wurde, wird Gewissheit – das alte Ehepaar war ermordet worden. Warum? Das hat sich mir nicht so ganz erschlossen.
Diesem Buch fehlt meiner Meinung nach der Charme der anderen Camillieri-Romane, die ich gelesen haben. Das vermindert aber nicht meine Lust am Lesen an weiteren Montalbano-Stories.
Andrea Camillieri (1925-2019) hat leider auch schon sein Leben ausgehaucht und es wird keine neuen Fälle geben, die der etwas kauzige Montalbano mit Fazio und Mimi lösen wird.