Buchbesprechung/Rezension:

Günter Neuwirth: Caffè in Triest
Inspector Bruno Zabini (2)

Caffè in Triest
verfasst am 19.05.2024 | einen Kommentar hinterlassen

Autorin/Autor: Neuwirth, Günter
Genre:
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Bruno Zabini liebt und ermittelt wieder in Triest

Inspector Bruno Zabinis zweiter Fall rührt an den Rivalitäten der verschiedenen Nationalitäten. Da sind zum einen die Österreicher, die hier in Triest die verhasste Obrigkeit der Donaumonarchie repräsentieren sowie die Italiener und die Slowenen, die einander auch nicht grün sind und ihr eigenes (Nationalitäten)Süppchen kochen.

So spinnt Dario Mosetti, ein eifersüchtiger Italiener, ein Komplott, um Jure Kuzman, den slowenischen Verehrer seiner Angebeteten Emma, die aber leider nichts von ihm wissen will, zu beseitigen. Blöderweise wird nicht Jure selbst, sondern sein Bruder getötet. Nun beginnt sich die Spirale der Gewalt in der Hafenstadt zu drehen und ein Bandenkrieg droht zu eskalieren. Bruno Zabini hat alle Hände voll zu tun, und muss feststellen, dass es unter seinen italienischen Kollegen durchaus den einen oder anderen gibt, der mit den Irredentisten sympathisiert und deswegen als Maulwurf agiert.

Doch damit nicht genug, wird auch Zabinis Privatleben in Misskredit gebracht. Der Charmeur hat ja gleich zwei Frauen als Geliebte, die beiderseits mit häufig abwesenden Männern verheiratet sind und zudem noch schlecht behandelt werden. Eines dieser Verhältnisse wird an den Ehemann verraten und das Verhängnis nimmt seinen Lauf, mit möglicherweise schwerwiegenden Konsequenzen für beide. Zu dieser werden nämlich erwischte Ehebrecher mit Gefängnis bestraft. Bruno würde seinen Posten bei der Kriminalpolizei verlieren und seine Geliebte wäre auf immer geächtet und verlöre ihre Kinder.

Wie wird Bruno aus dem Schlamassel herauskommen? Mit diesem fiesen Cliffhanger endet dieser historische Krimi, der neben dem historischen Umfeld in Triest auch einen Einblick in die gesellschaftliche Ordnung dieser Zeit gibt.

Meine Meinung:

Günter Neuwirth ist hier eine großartige Fortsetzung gelungen. Ich mag Bruno Zabini, der für beide Damen ein Lichtblick in ihren trostlosen Ehen bildet. Ein bisschen scheint er (oder der Autor?) sich das Leben und die Liebe leicht zu machen, denn er muss mit keiner seiner Frauen den Alltag teilen, der oft zermürbend ist.

Gut gefällt mir, wie der Autor das Flair von Triest beschreibt. Ich kann förmlich die Seeluft schnuppern und das Meer rauschen hören. Ich mag Günther Neuwirths Schreibstil, dessen Sprache sich der Zeit anpasst. Italienische und antiquierte Ausdrücke, sowie Austriazismen bilden dabei eine große Rolle. Außerdem bietet der Autor die politischen Zusammenhänge den Lesern subtil und unterschwellig dar. Vielleicht weckt dieser historische Krimi ja das Interesse, sich mit den Konflikten näher zu beschäftigen.

Die Kapitel haben eine angenehme Länge und werden nicht nur aus Zabinis Sicht, sondern auch aus der des Täters, des Opfers oder anderer Personen erzählt.

Fazit:

Gerne gebe ich dieser perfekt inszenierten Melange aus historischem Krimi, einem komplizierten Liebesleben und wunderbarem Lokalkolorit 5 Sterne.




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