Buchbesprechung/Rezension:

Johannes Wally: Was dazwischen kommt

Was dazwischen kommt
verfasst am 15.06.2024 | einen Kommentar hinterlassen

Autorin/Autor: Wally, Johannes
Genre:
Buchbesprechung verfasst von:
LiteraturBlog Bewertung:

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In mehreren Kapiteln erzählt der Autor aus dem Leben von verschiedenen Figuren, die alle irgendwie miteinander in Verbindung stehen. So erhascht man kurze Einblicke und am Ende ergibt sich doch ein Gesamtbild, das aber meiner Meinung nach letztlich doch etwas schwammig und unklar bleibt.

Es ist das Jahr 2008. Dr. Haimo Wildner, Anästhesist, macht in Malta Urlaub ohne seine junge Freundin Laura und er genießt es.

„Als Anästhesist hat Wildner einen realistischen Blick auf das menschliche Leben. Man weiß, wie es anfängt, man weiß wie es endet. Was dazwischen kommt, ist Ablenkung. Das sei die Haltung eines Menschen, der gewohnt ist, andere zu betäuben – so Laura mit jener spielerischen Art, mit der sie Flirts begann und Konflikte entschärfte. Und zwar die Haltung eines sensiblen Menschen, der, indem er das Empfinden banalisiert, die Empfindungslosigkeit banalisiert.“

Was ihn quält ist das Gefühl, Schuld am Tod seines Schulkollegen Karl Jesenky zu sein, der von der gemeinsamen Maturareise im Jahr 1983 nicht mehr lebend zurück kehrte. Jesenky war sein Erzfeind und Folterknecht, von dem er wusste, dass er an einer Herzinsuffizienz leidet.

Wildner wächst ohne seinen Vater bei seiner Mutter auf. Sie hatte eine Affäre mit einem verheirateten Unternehmer, aus der er entstanden ist.

Die Suche nach Antworten auf die Fragen, was damals mit Karl Jensenky passiert ist und wie es zu dessen Tod kam, war für mich der rote Faden, dem ich während des Lesens folgte. Am Ende hat sich das Rätsel ein Stück weit aufgelöst.

Mein Fazit:

Sehr, sehr positiv aufgefallen ist mir Wallys Ausdrucksweise. Der Autor hat seinen ganz eigenen Schreibstil und ich fand seine Sprache sehr aussagekräftig. Der Stil, in dem er schreibt, war ganz klar der Hauptantrieb, das Buch zu Ende zu lesen. Er hat mich gut durch das ganze Buch getragen, vor allem da ich den Inhalt doch etwas wirr fand.

Eine Hauptfigur gibt es in diesem Buch nicht wirklich. Die Handlung dreht sich um das Leben und die Sichtweisen von mehreren Figuren. So erhält man kurze Einblicke in deren Biografien und in ihre Vergangenheit. Dabei sind die Charaktere recht unterschiedlich und ihre Sicht- und Handlungsweisen zum Teil befremdlich. Ich wäre gerne noch viel ausführlicher in deren Leben eingetaucht.

Innerhalb eines Kapitels werden immer wieder die Themen gewechselt, ebenso springt die Erzählung zwischen Gegenwart und Vergangenheit hin und her. Mich hat der Erzählstil aber so gut durch den Inhalt getragen, dass mich diese chronologischen Sprünge nicht gestört haben.

Besonders toll fand ich die Personenliste auf den ersten Seiten des Buches. Dort habe ich mehrfach nachgeschlagen, wenn ich einen Namen nicht zuordnen konnte. Diese Liste hat mich definitiv durch das Buch „gerettet“.

Zusammengefasst eine Erzählung über das heutige Leben, gesellschaftskritisch und nicht beschönigend, aus der Sicht von verschiedenen Persönlichkeiten.




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