Buchbesprechung/Rezension:

Michel Jean: Kukum

Kukum
verfasst am 06.09.2024 | einen Kommentar hinterlassen

Autorin/Autor: Jean, Michel
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Auf der Suche nach der eigenen Identität …

Michel Jean, Nachfahre eines ehemals nomadischen Stammes der Innu, wie die indigenen Völker Kanadas genannt werden, erzählt die Geschichte seiner Urgroßmutter Almanda Siméon. Dabei lässt er Alamanda selbst erzählen, was den Eindruck erweckt, als säßen wir rund um Almanda und hörten wir ihr direkt zu.

Almanda, eine Waise wird von Tante und Onkel aufgezogen und verliebt sich mit fünfzehn Jahren in den nur wenig älteren Innu Thomas Siménon. Sie heiraten und Almanda lebt fortan mit Thomas‘ Stamm. Es ist nicht leicht für Almanda, sich den Sitten und Bräuchen unterzuordnen. Sie bekommen insgesamt neun Kinder und müssen erleben, wie die nomadische Lebensweise immer stärker eingeschränkt wird. Letzten Endes wird der Stamm zur Sesshaftigkeit gezwungen.

Schonungslos beschreibt Michel Jean, wie das nunmehrige Leben von Hoffnungslosigkeit, Gewalt, Drogen und ohne jede Zukunftsperspektive abläuft.

Als mehrere Kinder durch Autos, die durch die Siedlung ohne Bürgersteige rasen, getötet werden, fasst sich Almanda ein Herz und reist nach Quebec, um dem Premierminister ins Gewissen zu reden. Das Ergebnis? Die Siedlung erhält Bürgersteige. An der Gesamtsituation ändert sich aber nichts.

Mit diesem Buch lässt Michel Jean die Überlieferung seiner Familie und seiner Kultur vor den Lesern auferstehen. Damit sie nicht verloren geht, hat er sie aufgeschrieben. Damit gibt er seinen Vorfahren eine Stimme und verschafft ihnen, spät aber doch, Gehör.

Mit diesem biografischen Roman hält Autor Michel Jean die Erinnerung an die kanadischen Ureinwohner in Ehren. Bei seinen Recherchen hat er das Geheimnis um die Herkunft seiner Urgroßmutter gelüftet: Sie ist 1895 mit einem Auswandererschiff aus Irland nach Kanada, ins vermeintlich gelobte Land gekommen.

Gerne gebe ich für diese berührende Geschichte 5 Sterne.




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