Buchbesprechung/Rezension:

Robert Thorogood: Mrs Potts' Mordclub und der tote Bürgermeister

Mrs Potts' Mordclub und der tote Bürgermeister
verfasst am 05.09.2024 | einen Kommentar hinterlassen

Autorin/Autor: Thorogood, Robert
Genre:
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Die drei Damen des Mordclubs im beschaulichen Ort Marlow sind bei der Polizei schon als überaus hilfreiche Privatermittlerinnen bekannt.

Wenn nun eine von ihnen sogar Zeugin eines Mordes wird, dann ist natürlich klar, dass die neue Polizeichefin Tanika Malik den Mordclub quasi als private Hilfssheriffs gleich offiziell hinzuzieht.

Der Tote ist der Bürgermeister der Stadt und der Mord geschieht während einer Sitzung des örtlichen Bauausschusses. Das Opfer ist überall beliebt, es gibt tatsächlich niemanden, der ein böses Wort über Geoffrey Lushington verlieren würde. Im Gegenteil gibt es viele Bürgerinnen und Bürger, die dem Verstorbenen zu Dank verpflichtet sind. Warum also wurde Lushington ermordet, war er wirklich das Ziel des Giftanschlages oder nur zufällig zu falschen Zeit am falschen Ort?

Schon bald stellt man fest, dass es aus Sicht der Polizei überaus sinnvoll ist, die drei Damen zu engagieren. Denn sie nehmen der, nehmen wir einmal an sowieso unterbesetzten Polizei, einen großen Teil der Arbeit ab.

Wobei die drei natürlich einen Vorteil gegenüber der Polizei haben, nämlich den, einfach alle Leute zu kennen; und damit auch überall ihre Augen und Ohren haben. So wird immer wieder neues an Judith Potts ihre Freundinnen Becks und Suzie herangetragen, was man der Polizei – man möchte ja niemanden fälschlich beschuldigen – nicht erzählen würde.

Wenn man den Begriff “Cosy Crime” verwenden möchte, dann ganz sicher bei diesem Roman. Schon der Mord ist ganz unblutig, wenn natürlich so ein Giftanschlag für das Opfer auch nicht sehr amüsant ist. Wenn dann der Mordclub den Spuren folgt, die sich durch alle diese Informationen ergeben, die man den Damen zuträgt, dann ist das mehr ein Spaziergang durch eine beschauliche englische Kleinstadt als ungemütliche Nachforschung in dunklen Ecke.

Natürlich erinnert das alles ein wenig an Miss Marple und St. Mary Mead, wenn die Amateur-Detektivinnen mit Lebenserfahrung und Augenzwinkern sich der Lösung des Falles annähern. Aber das ist ja wirklich keine schlechte Vorlage. :-)

Dabei lassen sich Judith, Becks und Suzie auch überhaupt nicht davon irritieren, dass sich die ausgemachten vermeintlichen Täter (oder Täterinnen?)  zunächst einmal durchwegs als unschuldig herausstellen. Was dann die Angelegenheit doch etwas verkompliziert, denn irgendjemand muss ja wohl das Gibt in den Kaffee des Bürgermeisters gemischt haben.

Ein wenig, das sei aber im Sinn des Gesamtbildes des Romanes verziehen, verliert sich Robert Thorogood in etwas klischeehaften Bildern. Womit die ganze Geschichte sich auch als Vorlage für ein Drehbuch zu einem Sonntag-Nachmittag Englandkrimi anbietet; anstatt der in Dauerschleife laufenden Rosamunde Pilcher-Romanzen vielleicht?

Ein überaus unterhaltsamer Roman, der bestens geeignet ist, ein paar entspannte Lesenstunden zu verbringen. Schont die Nerven und ist doch spannend und lädt zu mitraten ein!




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