Buchbesprechung/Rezension:

Achdé & Jul: Lucky Luke - Letzte Runde für die Daltons
Lucky Luke Band 102

Letzte Runde für die Daltons
verfasst am 12.11.2024 | einen Kommentar hinterlassen

Autorin/Autor: Achdé & Jul
Genre:
Buchbesprechung verfasst von:
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[Gesamt: 1 Durchschnitt: 4]

Die Lucky-Luke Bände werden mehr und mehr zu einer Art bebilderter Chronik des Wilden Westens, nicht ohne dabei auch immer einen Blick auf die Gesellschaft und die Lebensverhältnisse jener Zeit zu werfen.

Diesmal lernt Lucky Luke etwas über die Einwanderer aus Deutschland, die sich im Nordosten Amerikas niedergelassen haben. Neben ihren Traditionen brachten sie etwas mit, das in den Saloons – neben dem obligatorischen Whiskey – unverzichtbar wurde: das Bier. In Milwaukee im Bundesstaat Wisconsin reiht sich eine Brauerei an die andere, es ist das Zentrum der Bierbrauer.

Jedoch haben sich die Arbeiter zuletzt recht genau die Schriften von Karl Marx durchgelesen und festgestellt, dass sie mehr Lohn und bessere Bedingungen fordern können, wenn sie sich nur zusammenschließen. Also wird gestreikt: für die 60-Stunden-Woche und ein paar Cent mehr Lohn am Tag. Weil die Bierbarone aber keinesfalls nachgeben wollen, steht alles still und der ganze Wilde Westen sitzt auf dem Trockenen.

Weil Lucky Luke gerade keine Gangster jagen muss und es die Umstände mit sich bringen, nimmt er einen ganz neuen Job an: als Streitschlichter soll der dafür sorgen, dass die Bierfässer wieder rollen.

Zunächst aber bleiben die Streitparteien stur. So stur, dass der größte Bierbrauer der Stadt einen Deal mit der Gefängnisbehörde eingeht und Strafgefangene als Streikbrecher das Bier brauen sollen. Darunter sind auch die Daltons, die Lucky Luke gerade erst wieder im Gefängnis abgeliefert hatte.

Von der Prärie in die große Stadt ist für den Lonesome Cowboy und Jolly Jumper eine ziemliche Umstellung. Dazu kommen die seltsame Sprache der Einwanderer und ihre Bräuche.

Achdé & Jul erzählen eine sehr unterhaltsame Geschichte, mit vielen Bezügen zur Realität. Karl Marx natürlich, dessen Schriften den Arbeitern erst ihre Möglichkeiten aufzeigen. Oder diese Einwanderer aus Deutschland, deren Nachfahren in den folgenden Jahrzehnten es bis in Präsidentenamt schafften: Eisenhower war der eine, ein irrer Donald ist der andere. Dazu gibt es augenzwinkernde Verweise auf die Papstwahl oder die Arbeiter, die die Wolkenkratzer bauten. Und natürlich der ach so typische Ordnungssinn der Deutschen, der in humorvollen Geschichten nie fehlen darf.

Nach dem nach meinem Geschmack recht schwachen Band 101 ist Band 102 wieder sehr unterhaltsam, überaus aktuell und voller versteckter und direkter Hinweise.

Und ja: Rantanplan ist auch wieder dabei.




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