Morchio, Bruno: Kalter Wind in Genua
Autorin/Autor: Morchio, Bruno
Genre:
Buchbesprechung verfasst von: Elke
Bacci Pagano, Privatdetektiv in Genua, fährt eine rote Vespa 200 PX. Das ideale Fortbewegungsmittel, um in dem Labyrinth aus schmalen Gassen in der alten Hafenstadt vorwärts zu kommen. Bacci liebt klassische Musik und gutes Essen. In seiner Jugend war Bacci Mitglied der Kommunistischen Partei. Er hat fünf Jahre Gefängnis hinter sich, wurde er doch in einer Demonstration mit einer Pistole in der Hand irrtümlich als Regimegegner verhaftet. Er mag halt keine Faschisten. Der Ermittler gerät in eine Geschichte über Macht und Geld.
Er übernimmt einen Auftrag einer vornehmen Familie aus dem Genueser Industrieadel. Während seiner Aufklärungsarbeit, in der Bacci auf dubiose Millionengeschäfte und Industriespionage stößt, ergibt sich ein weiterer Fall. „Fünf Kugeln und Italien ist sauber“, das ist der Slogan einer Kampagne eines linken Radiosender. Dessen Oberhaupt ist ein Alt-68er, den Bacci gut aus seiner aktiven politischen Zeit kennt. Aus dem Radiosender wird ein Gewehr gestohlen. Nebenbei soll ein Anschlag auf jenen Ministerpräsidenten geplant sein, der in Italien seine Hände nicht nur in der Unterhaltungsindustrie im Spiel hat (sind da gar Parallelen zu Silvio Berlusconi zu erkennen?). Das Buch endet überraschend…
Der Autor verwebt mehrere Handlungen zu einem Strang. In diesem spannenden Krimi liest sich auch Kritik an der gegenwärtigen Politik. Daneben ist das Buch eine kulinarische Reise durch Ligurien und die detaillierte Beschreibung der Stadt Genua hat fast Reiseführerqualität. Allerdings hatte das für mich zur Folge, – ich war noch nie in dieser Stadt – dass mir die ausführlichen Beschreibungen der Gassen, Düfte und Häuser, zu langatmig erschienen.
salü,
im online-standard wandelt robert haidinger auf caruggis spuren durch genua: http://derstandard.at/?url=/?id=1237228645141.
genua ist mit und ohne caruggi eine reise wert;-))