Steinfest, Heinrich: Cheng. Sein erster Fall
Autorin/Autor: Steinfest, Heinrich
Genre:
Buchbesprechung verfasst von: Elke
Markus Cheng ist Privatdetektiv in Wien. Er sieht aus wie ein Chinese, aber das Aussehen ist schon das einzige, was ihn mit anderen Chinesen verbindet. Er beherrscht ja nicht einmal die chinesische Sprache. Seine Eltern waren nach Europa gezogen, ohne dafür politische Gründe angeben zu können. Cheng hat viel Freizeit, er ist nicht wirklich gut drauf, denn das Geschäft geht schlecht. Dann, endlich, bekommt er einen Auftrag von Ran.
Dieser fühlt sich von einer Frau bedroht. Ran hat am Spiegel seines Badezimmerschrankes einen Zettel mit der Nachricht „Remember St. Kilda“ gefunden. Plötzlich wird Chengs einziger Klient tot aufgefunden. Erschossen. Im Einschlussloch zwischen den Augen steckt ein kleines Papierröllchen auf dem die Botschaft „Forget St. Kilda“ geschrieben steht. Ab dann gerät Cheng in Schwierigkeiten. Eine ihm unbekannte Frau nimmt mit ihm Kontakt auf.
Auf dem Weg seiner Ermittlungen gerät Cheng unter anderem in eine feine Gesellschaft aus Anwälten und Medizinern, die alle, nicht so wie es die öffentliche Moral von jenen erwartet, ziemlichen Dreck am Stecken haben. Cheng entgeht nur knapp einem brutalen Anschlag, und das mitten in den Bergen. Für sein Am-Leben-Bleiben muss Cheng sogar seinen Unterarm lassen. Durch Zufall begegnet Cheng in einer Bibliothek einem Mann. Dieser sucht nach einem Buch mit dem Titel „St. Kilda“. Cheng bleibt dran…
Cheng ist ein mit schwarzem Humor gespickter Krimi. Der Autor lässt quer durch die Geschichte bitterböse Beschreibungen der ÖsterreicherInnen, der Politik, der Polizei, selbst eigentümlicher Wintersportler, einfließen. Gleichzeitig in witziger und höchst philosophischer Weise geschrieben. Eine absolute Empfehlung!
Ein besonderer Krimi, der mir gut gefallen hat. Gerade das genre-untypische und die „Exkurse“, die Steinfest immer wieder einbaut, machen dieses Buch für mich besonders lesenswert.