Buchbesprechung/Rezension:

Sabina Naber (Hrsg.): Gemischter Satz
Kriminalgeschichten

verfasst am 06.10.2010 | einen Kommentar hinterlassen

Autorin/Autor: Naber, Sabina
Genre:
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[Gesamt: 8 Durchschnitt: 4]

Ein „Gemischter Satz“ aus Kriminalgeschichten rund um das Thema Wien, Wein und Tod. Was kommt heraus, wenn 18 KrimiautorInnen jeweils eine dieser Kurzgeschichten schreiben und daraus eine Anthologie wird? Eine mordsmäßig unterhaltsame Lektüre!

Sabina Naber rief und alle kamen: Raoul Biltgen, Christian Klinger, Edith Kneifl, Beatrix Kramlovsky, Lisa Lercher, Beate Maxian, Ilona Mayer-Zach, Andreas Pittler, Claudia Rossbacher, Eva Rossmann, Ivo Schneider, Susanne Schubarsky, Stefan Slupetzky, Amaryllis Sommerer, Thomas Askan Vierich, Christoph Wagner und Manfred Wieninger –  und sie selbst steuerte natürlich auch eine Geschichte bei. Krimifanherz, was willst du mehr!?

Das Thema war, so wie es sich liest, eine wahre Fundgrube für Ideen und eine Muse für das Spiel mit Worten. Die 18 nahmen sich ein Blatt vor die Feder und fabulierten und phantasieren nur so dahin, dass es richtig Freude macht. Schon bei der ersten Geschichte merkt man, dass der Autor selbst auch wirklich Spaß hatte und dieses Gefühl ist bis zum Ende immer dabei  (und wärs ein Film, würde Kottan die Hauptrolle spielen).

Jede der Geschichten ist rund 15 Seiten lang – einmal mehr, einmal weniger – und das ist eine perfekte Länge um immer wieder zwischendurch eine Pause fürs Lesen einzulegen. Sie spielen in der Gegenwart, manche in der Vergangenheit, meistens aber in Döbling oder in den umgebenden Weinbergen, seltener jenseits der Donau.

Mit der Zeit entstand für mich dann folgendes Bild: irgendwo dort im 19. Bezirk, wahrscheinlich beim Heurigen, sitzen die AutorInnen gemütlich zusammen – bei einem „Gemischten Satz“ – plaudern und erzählen einandern die bösesten, kuriosesten und unglaublichsten Kriminalgeschichten, die ihnen gerade einfallen und amüsieren sich dabei köstlich. Und ich sitze nur dabei und genieße – die Geschichten, nicht den Wein. Ja, so könnte ich mir das vorstellen!

Dabei wird in den Geschichten aber keineswegs gesoffen, was der Heurige her gibt. Wien ist immer dabei, der Tod zwangsläufig auch – es sind ja Kriminalgeschichten – aber der Wein, der taucht einmal als Opfer, dann als Täter, dann als Statist, dann aus Hauptdarsteller, als Ursache oder auch als Mordwaffe auf  (das macht die Sortenvielfalt).

Der Mords Kater in erweiterter Definition, sozusagen. Und ein Mords Spaß, eine Empfehlung für alle, die neben dem Wein vor allem das Lesen lieben (den Wein muß man aber nicht unbedingt lieben um Spaß zu haben, es geht auch mit Kaffee). Leider ist nach 18 Geschichten schon Schluß.

Spannend ist – neben den Geschichten – die Geschichte so vieler AutorInnen in kurzer Folge hintereinander zu lesen und damit die unterschiedlichen Schreibweisen, Stile und Vorlieben zu sehen. Das funktioniert beim Lesen ganzer Romane bei weitem nicht so gut (wenn man beim 18. Buch ist, ist das 1. eben nicht mehr so präsent).

PS: wenn ich mir etwas wünschen dürfte – mehr solcher Anthologien, bitte! Danke!




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