Buchbesprechung/Rezension:

Robert Louis Stevenson: Der seltsame Fall von Dr. Jekyll und Mr. Hyde

verfasst am 24.02.2012 | einen Kommentar hinterlassen

Autorin/Autor: Stevenson, Robert Louis
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[Gesamt: 3 Durchschnitt: 4]

Eine von jenen Erzählungen, die die meisten zuerst als (schwarz/weiß) Film kennen gelernt haben. Und die meisten, so wie ich, haben es wahrscheinlich dabei belassen und das Buch, das Original von Robert Loius Stevenson, niemals gelesen.

Jekyll & Hyde reiht sich damit ein in die große Gruppe der Klassiker aus Science Fiction und Horror über die wir schon viel gehört, oft einen Film gesehen, sie aber kaum niemals in gedruckter Form in der Hand gehalten, gschweige denn gelesen haben. Dies ist eine Erzählung, die schon in den frühsten Tagen den Stummfilmes auf Celluloid gebannt wurde und bis heute immer wieder neu verfilmt wurde. Womit aus dem Buchbesteller der Jahrhundertwende vom 19 zum 20. Jahrhundert im Laufe der folgenden Jahrzehnte ein Film- und Fernsehklassiker des 20. und 21. Jahrhunderts wurde.

Damals, gegen Ende des 19 Jahrhunderts, waren es heimlich zusammengebraute Mixturen, die aus dem guten Menschen (Dr. Jekyll) ein köperliches und geistiges Monster (Mr. Hyde) erschaffen konnten. Mit der Erzählweise Stevensson’s wird ein Bild lebendig, das man genau mit jener Zeit verbindet. Ein nebelschwadendurchzogenes, dunkles London, dunkle Strassen, finstere Hauseingänge, matter Schein von Laternen, knirschende Schritte, Schatten an den Hauswänden. 

Obwohl wahrscheinlich bekannt, hier eine kurze Zusammenfassung der gar grauenhaften Ereignisse: Mr. Utterson betrachtet sich als Freund von Dr. Jekyll. Umso mehr ist er erschüttert, dass dieser einem bislang Unbekannten namens Mr. Hyde, im Falle seine Todes alles vermacht. Noch mehr wird er erschüttert, als er über einen weiteren Freund von den Umtrieben dieses Mr. Hyde erfährt und diesem dann auch noch von Angesicht zu Angesicht gegenüber steht.

In Sorge um Jekyll versucht Mr. Utterson erneut, ihn von seinem Vorhaben abzubringen. Doch muss er vom Hauspersonal erfahren, dass Mr. Hyde bereits im Hause Jekylls ein- und ausgeht, ja sogar über einen eigenen Schlüssel verfügt.

So, das muss nun aber reichen, den Rest kennt man entweder schon oder freut sich darauf beim Lesen des Buches.

Die körperliche Verwandlung Jekylls zu Hyde mag man ins Reich der Fantasie verbannen, die geistige Verwandlung aber, das ist doch etwas, das wir heute noch erleben. In unserer Zeit bedarf dazu keiner selbstgemixten Wässerchen mehr, wer will, kann sich alles, was sie/er zur Selbstverfremdung benötigt an jeder Ecke besorgen. Drogen, Tabletten, Alkohol, was immer es da noch gibt. All das macht bekanntlich aus den Menschen (manchmal beinahe, manchmal wirkliche) Zombies, wie Stevenson sie damals als Gestalt des Mr. Hyde beschrieb. 

Zu Beginn ist die Verwandlung noch ein aufregendes Abenteuer, dann wird sie zur Bedrohung und am Ende übernimmt sie die Kontrolle und veränderte langsam aber mit unabänderlicher Gewissheit das Leben und den Geist für immer.  Man kann ihr kaum entkommen und gelegentlich bringt sie den Tod.

Damit ist diese Erzählung, auch wenn darin noch Pferdekutschen fahren und Gaslaternen leuchten, auch ein Stück von/über heute.

PS: Passend zum Buchklassiker der Filmklassiker aus dem Jahr 1920
Dr. Jekyll & Mr. Hyde – Vergessene Filmklassiker Vol. 5




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