Buchbesprechung/Rezension:

Eva Rossmann: Unter Strom
Ein Mira-Valensky-Krimi

verfasst am 26.08.2012 | einen Kommentar hinterlassen

Autorin/Autor: Rossmann, Eva
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[Gesamt: 10 Durchschnitt: 3.3]

Mira Valensky, Journalistin beim „Magazin“, wird bald fünfzig. Eine kleine Krise? Sie treibt verstärkt Sport und beginnt mit Jogging. Ihre Freundin Vesna Krajner ist älter, aber Mira beim Laufen fitnessmäßig schon weit voraus. Mira verbringt ein Wochenende in Treberndorf und versucht dort mitten im idyllischen Weinviertel keuchend ihre Kondition zu verbessern.

Ihre Ambitionen werden aber aufgrund einer Bundesheerübung gestört. Hubschrauber kreisen über ihrem Kopf. Wofür soll das denn gut sein? Hat das was mit der im kleinen Winzerdorf ansässigen Gasstation zu tun? Militärstützpunkt oder Munitionslager gibt es hier nicht. Was gilt es im Einzelfall zu verteidigen? Neugierig wie immer beginnt sie zu recherchieren und findet sich bald in einem Kampf zwischen Ökoaktivisten und internationalen Energiekonzernen.

Zuhause in Wien sinniert sie über Militärübungen und trifft sich mit Generalleutnant Unterberger vom Ministerium um herauszufinden, was es mit der Bundesheerübung auf sich hat. Seinen Angaben zufolge machen solche Übungen insofern Sinn, da es gilt, Terrorismus zu bekämpfen. Terroristen hätten es auf die Energieversorgung abgesehen. Ja… Die Ängste der Menschen um ihre Energieversorgung – kein Strom, kein Gas – dass macht die Polizei und das Militär stark und gibt ihr Legitimation.

Doch zu fossilen Brennstoffen und Atomenergien gibt es Alternativen. In einem kleinen Ort nahe Wien ist die Zentrale von „PRO!“, eine Ökoenergiefirma, die ein Biomasseheizwerk und Windräder betreibt und deren Ziel eine regionale Energieversorgung ist. „PRO!“ positioniert sich gegen Mega-Wasserkraftwerke und Atomstrom. Nicht nur, weil sie Umwelt zerstören, sondern weil diese Energieformen auch mit viel Macht besetzt sind.

Zufall? Die Tochter von Miras Ehemann, Carmen, macht gerade bei dem Konzern „Pure Energy“ in der Umweltabteilung ein Praktikum. Dieser Konzern ist nicht an regionaler Energieversorgung interessiert. Diese Firma kooperiert mit Russland und China, vermittelt Öl- und Gaslieferungen in großem Stil. Dabei haben auch Politik und ihre Ex-Politiker Interesse. Die sitzen nach ihren politischen Karrieren in den Aufsichtsräten oder machen Lobbyarbeit. Geld und Macht lässt sich in diesen Positionen herrlich verwirklichen. Auch der Ex-Vizekanzler Heinrich Gruber arbeitet als Chefberater bei „Pure Energy“.

Im Zuge ihrer journalistischen Tätigkeit bekommt Mira bei Herrn Gruber einen Termin. Natürlich möchte er Wind- und Solarenergie im großen Stil produzieren, aber eben nicht regional sondern international. Bei ihrem Gespräch übergibt der Lobbyist Mira eine email. Er wird bedroht und als „Kapitalistendrecksau“ beschimpft.

Dann geht es bald Schlag auf Schlag. Gasleitungen werden gesprengt, eine Puppe gekleidet wie Gruber wird auf einem Strommasten aufgehängt gefunden und er selbst ist verschwunden. Umweltaktivisten, die sich als Internetbewegung „Cybersolar“ international vernetzen, sollen diesen Terror gegen die Energiekonzerne veranstalten.

Oder umgekehrt?

Gibt es hier ein gezieltes Vorgehen gegen „PRO!“? Verhindert die Ölindustrie die kleinen Energieversorger? Den Bau von Elektroautos und den Ausbau regionaler Windparks durch den Ankauf riesiger Grundstücke?

Das Duo Mira und Vesna ist in der Aufklärung dieses Kampfes und im Auffinden von Gruber, oder was von ihm übrig geblieben ist, wieder mal ein bewährtes Team!

Ein schnell gelesener spannender Krimi mit großer Aktualität!
Eva Rossmann hat wie immer gut recherchiert!




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