Buchbesprechung/Rezension:

Eduardo Sacheri : In ihren Augen

verfasst am 21.10.2012 | einen Kommentar hinterlassen

Autorin/Autor: Sacheri, Eduardo
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Es ist das Jahr 1993 in Buenos Aires. Der Justizbeamte Benjamin Miguel Chaparro befindet sich ab sofort im Ruhestand. Drei Wochen Vorbereitung investierten seine Mitarbeiter in die Abschiedsfeier. Doch auf dem  Weg zum Restaurant El Candil beschließt er nicht hinzugehen. Sein Weg führt ihn in den Justizpalast. Zur Richterin Irene Hornos. Chaporro betet die Richterin an, er liebt sie, verzweifelt, ohne ihr seine Gefühle zu gestehen.

Das ist der Beginn des Romans „In ihren Augen“. Der Film zu diesem Buch wurde 2010 mit dem Oscar, für den besten ausländischen Film, mit dem Prädikat – besonders wertvoll- ausgezeichnet.

Chaporro beschließt in seinem Ruhestand die Ereignisse eines  Mord- und Vergewaltigungsfalles, der vor 25 Jahren passierte, in einem Roman zu verarbeiten.

Eine junge, verheiratete Frau wurde brutal vergewaltigt und ermordet – Liliana Colotto Morales. Es gelingt ihm, gemeinsam mit seinem Kollegen und Freund Sandoval, den Mörder nach 3 Jahren zu überführen. Es ist die Zeit der Militärjunta in Argentinien, wo Recht keine Gültigkeit hat. So wird der Mörder von Liliana entlassen, nachdem er nur ein paar Wochen im Gefängnis saß. Er dient dem brutalen Regime, und macht auch nicht Halt vor einem Anschlag auf Chaporro.

Ricardo Augustin Morales, Liliana’s Mann versucht den Mörder seiner Frau zu finden, was ihm letztendlich auch gelingt.

Mit viel Spannung, Warmherzigkeit und Einfühlungsvermögen erzählt Sacheri die Geschichte von Freundschaft, Liebe bis über den Tod hinaus, von unerfüllter Liebe, von Verstrickung zwischen Politik und Justiz.

Ein kluges Buch, ein Buch, das mich sehr berührt hat. Das mich aber auch durch die teilweise Brutalität während der Zeit der Militärjunta, erschreckt hat. Die Verstrickung zwischen Politik und Justiz erscheint mir, auch in Zeiten wie diesen, gar nicht so abwegig.

Ein empfehlenswertes Buch, das wohl auch Konzentration abverlangt, da die Sprünge zwischen den zeitlichen Abschnitten – vor 25 Jahren und zum Zeitpunkt Chaporros Niederschrift, nicht gleich erkennbar sind, zumindest für mich nicht immer waren.

Dieses Buch ist per Definition wohl ein Kriminalroman, für mich standen beim lesen aber die Charaktere der Prodagonisten, deren Lebensumstände, im Vordergrund sowie die Situationsschilderungen. Beides wird von Sacheri sehr eindrucksvoll geschildert.




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