Buchbesprechung/Rezension:

Anthologie: Tatort Tannenbaum

verfasst am 12.12.2012 | einen Kommentar hinterlassen


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Was sind das nur für Zeiten?! Nicht einmal unter dem Tannenbaum ist man sicher. Unbill lauert einfach überall und in der Anthologie “Tatort Tannenbaum” wird endlich einmal mit der Mär von der ach so friedlichen, fröhlichen, seligen Weihnachtszeit aufgeräumt. Das war wirklich schon längst überfällig!

Friedrich Ani, Simon Beckett, Wolfgang Burger, Petra Busch, Åke Edwardson, Elly Griffiths, Hjorth & Rosenfeldt, Inge Löhnig, Kate Pepper, Peter Robinson, Helene Tursten und Andreas Winkelmann liefern je eine der 12 Kurzgeschichten, die, so ehrlich musss man sein, nicht alle direkt unter dem Tannenbaum spielen. Und es sind auch keine Krimis sondern nur ganz normale Weihnachtsgeschichten.

Neben dem erhofften Lesenvergnügen gefällt mir an Anthologien vor allem, dass darin immer kleine Geschichten von mir bislang unbekannten AutorInnen stehen. Und dann findet sich oft die eine oder andere Idee, wessen Romane man sich einmal genauer ansehen könnte. Ist also quasi auch ein kleines Referenzbüchlein, so eine Kurzgeschichten-Sammlung: man muss nicht gleich ein ganzes Buch kaufen, man kann ein wenig gustieren und sich dann entscheiden.

Weihnachten feiern hier einige der bekanntesten Ermittlerinnen und Ermittler, die die Krimiliteratur derzeit zu bieten hat.

Meine persönlichen Top-4 sind:

Friedrich Ani lässt Tabor Süden in Das Stüberl-Wunder an einem, wie man hört recht weit verbreiteten Phänomen arbeiten: im Advent und noch mehr an den Weihnachtstagen kommen viele Paare dahinter, dass das Zusammenleben zu einer Last geworden ist. Besser gesagt: ein Partner/eine Partnerin hat endgültig die Nase voll und beschließt zu gehen.

In Blue Christmas von Peter Robinson weiß Kommissar Banks ganz genau wovon er spricht, wenn er einer einsamen, des Lebens überdrüssigen Frau erklärt, dass man nach auch nach den herbsten Enttäuschungen in ein lebenswertes Leben zurückfinden kann. Er kennt das schließlich aus eigener Erfahrung.

In der Geschichte Der Sechste Platz von Inge Löhnig erweisen sich die Vorahnungen von Kommissar Konstantin Dühnfort als berechtigt: wenn die Familie zu Weihnachten zusammen kommt, ist man vor Unvorhergesehenem nie gefeit. Und dann ist es besser wenn sich jemand aus der Runde verabschiedet.

In Feliz Navidad von Wolfgang Burger stellt Kriminalrat Alexander Gerlach fest, dass man den Nachbar besser verheimlicht, dass man bei der Polizei arbeitet. Andererseits: dann bekommt vielleicht auch die schönen Geschichten mit Happy-End nicht mit.

Soweit meine Favoriten, aber es gibt natürlich auch noch weitere empfehlenswerte Geschichten zu lesen. Und wenn eine davon einmal nicht gefällt – die nächste trifft sicher wieder den eigenen Geschmack.

PS was auffällt: Menschen in England treibt es vor Weihnachten anscheinend recht oft zu Marks & Spencer




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