Buchbesprechung/Rezension:

Hugo Bettauer: Bobbie oder die Liebe eines Knaben

verfasst am 05.08.2013 | einen Kommentar hinterlassen

Autorin/Autor: Bettauer, Hugo
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Bob Holgermann ist 13 Jahre alt. Gertie Sehring ist zwei Jahre jünger. Beide zusammen sind unzertrennlich und das schon seit geraumer Zeit. Zwei Kinder wie aus dem Bilderbuch: hübsch, gut erzogen, folgsam und freundlich. Fast wie im Märchen.

Wie überhaupt der ganze Roman: wie im Märchen. Einerseits ist es ein Fortsetzungsroman, jenes Genre, das Bettauer so erfolgreich mit seinen Romanen, die kapitelweise in Zeitungen erschienen, bediente. Andererseits in Stil, Wortwahl und Inhalt ein Märchen, höchstens vielleicht ein Abenteuerbuch für Jugendliche.

Die beiden einander so innig zugetanen Kinder, deren gemeinsame Zukunft bereits vorgezeichnet scheint. Bis Gertie verschwindet und keine Spur von ihr zu finden ist. Da kann die Polizei keinen Erfolge verbuchen, obwohl, wie sich heraus stellt, dies schon der dritten Fall des Verschwindens einen hübschen kleinen Mädchens innerhalb kurzer Zeit ist.

Nun denn, Bob beschließt, selbst nachzuforschen. Nichts hält ihn mehr im Hause, ja er widersetzt sich sogar den Anweisungen seiner Eltern; noch nie zuvor war so etwas geschehen. Bei seinen Streifzügen trifft er auf allerlei Wesen, wie sie der jugendliche Held auch meist in Märchen trifft: die alte Frau mit dem guten Herzen; der alte Mann, der sich nicht lange bitten lässt zu helfen; der treue Hund, auf dessen Nase Verlass ist. Aus dem Genre Fantasy mischt Bettauer auch noch ein wenig Jekyll & Hyde und Dr. Moreau darunter.

Eine nette Geschichte, aber sicher kein Meisterwerk. Was in diesem Roman gänzlich fehlt, ist der sonst bei Bettauer-Büchern verwobene Bezug zu realen Misständen jener Zeit. Im Gegenteil, bedient er hier sogar ein paar Vorurteile, ohne diese in irgendeiner Weise zu bemängeln oder gegen sie aufzutreten.

Schnell und leicht lesbar, man wird sich dabei nicht anstrengen müssen.




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