Buchbesprechung/Rezension:

Henning Mankell: Mord im Herbst

verfasst am 05.11.2013 | einen Kommentar hinterlassen

Autorin/Autor: Mankell, Henning
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Ein Wallander-Krimi, der im Jahr 2004 auf Holländisch erschien und erst jetzt in Schwedisch und Deutsch auf den Markt kommt. Laut Henning Mankell kommt jetzt nichts mehr mit Kurt Wallander, dies wäre, schreibt Mankell, die definitv letzte Geschichte mit dem Kommissar in Ystad.

Über dem Kommissar etwas zu schreiben erübrigt sich. Wer Kurt Wallander bis jetzt nicht kennt, wird auch diese kurze Geschichte nicht lesen, wer ihn kennt, kann auf Charakterisierungen verzichten; aber wahrscheinlich kennen ihn sowieso die allermeisten Menschen aus den Büchern oder Filmen.

Deshalb nur etwas über die Story: wir befinden uns im Jahr 2002, eine Zeit, in der Wallander noch eigenbrödlerischer geworden ist, als man es von früher gewohnt ist. Ein Tapetenwechsel, ein Haus im Grünen wäre vielleicht ein erster Schritt in ein neues Leben für ihn und sein Freund und Kollege Martinsson kann ihm dabei helfen.

Doch das Haus, das Wallander sich ansehen soll überzeugt nicht mit Geborgenheit und Wohlgefühl, es entpuppt sich ganz im Gegenteil als Fundort einer Leiche. Jahrzehntelang lag dort die Leiche einer Frau und nun tauchen Teile des Skeletts auf. Wallander stolpert über die Knochen einer Hand, als er sich gerde mit dem Gedanken angefreundet hat, das Haus zu kaufen und es in seinem Sinn umzugestalten.

Einfach ist es für Gerichtsmedizin und Polizei nicht, etwas über den Fund heraus zu finden. Es stellt sich heraus, dass der Körper viele Jahrzehnte in der Erde lag, bevor er wieder zum Vorschein kam. Und dass es sich um das Opfer eines Mordes handelt.

Es sind weniger als 120 Seiten, die dieser „allerletzte“ Wallander-Fall beansprucht (Damit das Buch nicht allzu dünn wird, hat der Zsolnay Verlag noch ein sehr ausführliches Nachwort von Henning Mankell und eine Chronik aller Wallander-Krimis angehängt).

Mankell führt auf diesen wenigen Seiten eindruckvoll vor, dass es nicht eines dicken Buches bedarf, um einen fesselnden Roman zustande zu bringen. Vom Herbstwetter, in das sich die Vorboten des Winters mischen über Wallanders Gedanken und Eindrücke bis zu all den Mitwirkenden, denen mit oft nur wenigen Worten eine Gestalt gegeben wird.

Es ist eine fesselnde Geschichte, die da erzählt wird und die mich umgehend in ihren Bann gezogen hat. Wie es bei Wallanders Fällen schon öfters vorgekommen ist, führen die Spuren und Hinweise in eine ferne Vergangenheit um am Ende in der Gegenwart zu enden.

Ein kleiner, feiner Wallander-Krimi zum Abschied, sowohl für alte Fans als auch für neue Leserinnen und Leser eine unbedingte Empfehlung!

PS: ich finde  es sehr schade, dass es keine weiteren Wallander-Romane geben wird/soll. Denn die fand ich meistens weitaus gelungener als Mankells andere Romane. Aber wer weiß, vielleicht kommt ja doch noch was …




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