Tex Rubinowitz: Die sieben Plurale von Rhabarber
Listen über alles
Autorin/Autor: Rubinowitz, Tex
Genre:
Buchbesprechung verfasst von: Andreas
Ja, ja – so ein menschliches Gehirn wandelt oft auf gar wunderlichen Pfaden. Schön zu sehen, dass man mit seinen eigenen Wandlungen nicht alleine ist: durch Tex Rubinowitz weiß ich nun, dass Schräges und Skurriles auch bei anderen Leuten fröhlich gedeiht.
Ich stelle mir das so vor: Tex Rabinowitz geht, steht, oder sitzt irgendwo, spricht mit jemandem, schläft oder schaut den Wolken zu, er isst, trinkt oder schneuzt sich; ganz egal, was immer er tut, es fällt ihm irgendein Nonsens zu einer Begebenheit, einem Gegenstand oder einem Gedanken ein.
Und einen Teil des sich in Folge täglich auftürmenden Nonsens sammelt er und schreibts auf. So erlebt man mit, was Gehirnwindungen produzieren können, ohne dass das Ergebnis irgendeinen Nutzen hat. Ausser dem, andere zu bespaßen.
In der Hand hält man kein Buch mit Handlung, sondern eine lose Sammlung unterschiedlichster Gedankenauswürfe. Manche davon sind verständlich, einige originell, viele schräg. Oftmals abgehoben und gelegentlich ans Unverständliche grenzend. Alles aber stehen da in Form von Listen.
Listen zu allen möglichen Themen, Ideen, Fantasien.
Kein Lesestoff im engeren Sinn also, schon gar nicht einer, den man in einem Zug kosumieren wird. Vielmehr mag das Büchlein an einem gut zugänglichen Ort liegen, wo man es immer wieder schnell finden, ein, zwei Seiten lesen (dabei lächelt, nickt oder den Kopf schüttelt), das Lesezeichen hinein stecken und später oder am nächsten Tag, oder am übernächsten weiter machen. Und das ist das schöne dabei, dass man sich nichts vom schon gelesenen merken muss, denn das was kommt, hat mit dem vorherigen rein gar nichts zu tun.
„Die sieben Plurale von Rhabarber“ liefert keine Geniestreiche, aber durchaus Originelles, hie und da.