Buchbesprechung/Rezension:

Steve Airstone: Burned-out. Ausgelöscht

verfasst am 20.12.2013 | einen Kommentar hinterlassen

Autorin/Autor: Airstone, Steve
Genre:
Buchbesprechung verfasst von:
LiteraturBlog Bewertung:

Schon selbst gelesen? Gib hier Deine Bewertung zum Buch ab!
[Gesamt: 0 Durchschnitt: 0]

Burned-outLinz und das beschauliche Mühlviertel sind Schauplatz einer Mordserie. Der Täter wendet dabei äußerst grausame Methoden an um seinen Opfern das Leben für immer auszuhauchen. Die rothaarige, nicht gerade um freche Wortspenden verlegene Kommissarin Tanja Kröll und ihr Partner Werner Berg, gehen gemeinsam ans Werk um der Bedeutung REUS im Zusammenhang mit den Toten auf die Spur zu kommen.

Das Ermittler-Duo hat schon viele Grausamkeiten erlebt. Brechreiz ist hier kein dienliches Mittel um sachlich im Fall zu ermitteln. Um einen kühlen Kopf bewahren zu können – das zumindest reicht Tanja als Rechtfertigung – verschafft ihr der Verzehr von Unmengen an Schokolade und ein Übermaß an Zigaretten. Öko-Freak Werner, der sich eher am Genuss biologischer Suppe seiner Mutter die nötige Energie verspricht lässt an Tanjas Ernährung kein gutes Haar. Er muss für seine Belehrungen mal ziemlich büßen. Sagen wir mal so, die rotzfreche Tanja kann ganz schön fies sein und verfeinert seine Suppe deftig :)

Trotz dieser Differenzen verbindet sie eines: die rasche und akribische Herangehensweise in der Aufklärung der Mordserie.

Immerhin macht auch das Innenministerium enormen Druck. Eigenartig.
Tanja lässt sich aufgrund der Beschwerden ihres Vorgesetzten über mangelnden Aufklärungserfolg schon mal zu einem ordentlichen Wutausbruch hinreißen – worauf wiederum nur einige Tafeln Schokolade das Wallen ihres Blutes beruhigen.

Empathie wird in der frühen Kindheit erlernt. Dass dem Täter aufgrund seiner Sozialisation dieser wichtige Teil der emotionalen Intelligenz abhanden kommt, zeigt sich jahrzehntelang später in seinem bestialischen Verhalten.

Im Verlauf des Thrillers kommt der Täter selbst zu Wort. Das Motiv wird klar. Er erzählt über seine Kindheit in einem Wiener Waisenhaus, handelt quasi im Auftrag seines geliebten Bruders. Stimmen werden in seinem Kopf laut mit dem Versprechen, dass sie, die ungeliebten Zwillinge, bald für immer vereint seien.

Ein packender Krimi, gespickt mit Angriffen auf merkwürdige Erziehungsmethoden in Heimen, Postenschacherei in der Politik und narzisstischer Vergeltungsmethoden wenn es darum geht, öffentliches „Ansehen“ nicht zu besudeln. Immerhin hängen daran Privilegien.

Ein gelungenes, schräges Buch. Schwarzester Humor!
Die Schauplätze quasi vor meiner Haustüre – das macht neugierig, du gehst in Gedanken mit über diverse Straßen, Waldstücke…

Meinerseits trotzdem ein Kritikpunkt. Da ich nicht weiß, ob in diesem  Selbstverlag auch jemand für das Lektorat und das Layout zuständig ist – ich würde mir das vor dem Druck eines neuen Werkes genauer ansehen. 




Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert


Top