Johannes Zacher: Das Lachen der Hyänen
Autorin/Autor: Zacher, Johannes
Genre:
Buchbesprechung verfasst von: Sirod
Zacher liefert mit diesem Buch eine Geschichte ab, in der sich eine erhebliche Anzahl kaputter Typen in einer Lebensspirale nach unten bewegt. Eine Reihe von grauslichen Morden (erinnerte mich an die Serie Criminal Minds) erzeugte bei mir anfangs nur mäßige Spannung.
Die detaillierte Schilderung des Hinschlachtens der Opfer und den spektakulären Selbstmord der Auslöserin all dieser Gräueltaten forderte mir einiges an Konsequenz ab, dieses Buch fertig zu lesen.
Trotzdem ist es für Freunde dieses Genres sicher ein aufregendes Buch, das ich trotz vorheriger Schilderung doch ziemlich lesenswert fand. Zacher schildert die Protagonisten sehr lebensnah Hai, der sich aus Berlin verabschiedet hat und in die Einsamkeit eines Klosters zurückgezogen hat um zu verarbeiten, was ihn zu diesem Schritt bewogen hat.
Als erfolgreicher Ermittler im Polizeidienst wurde ihm übel mitgespielt. Sein exzessives Leben, geprägt von seiner Sexsucht, seiner Alkohol- und Drogensucht leistete einen nicht unerheblichen Beitrag zu seiner Entlassung. In der Stille des Klosters hofft er zu sich selbst zu finden.
Aufgrund seiner Qualitäten als erfolgreicher Ermittler wird er von seinem ehemaligen Chef Kommissar Kleeberg um Hilfe bei der Aufklärung eines brutalen Mordes zurück nach Berlin gerufen. Ein Mord nach dem anderen, alle nach dem gleichen Muster, stellen die Ermittler vor eine nahezu unlösbare Aufgabe. Der Halbvietnamese Hai aus der ehemaligen DDR (Vater Vietnamese, Mutter Deutsche) wehrt sich anfangs noch gegen die Versuchungen im Rahmen seiner Ermittlungen. Er fällt aber bald wieder in die schlechten Angewohnheiten seines früheren Lebens zurück.
Zachers Schilderung über den körperlichen und seelischen Rückfall dieses Mannes ist eine sehr gut gelungene soziale Studie über einen Menschen, der einerseits gegen seine Dämonen kämpft, andererseits aber durch die aufreibende Tätigkeit zur Lösung dieses Falles, durch die entsetzlich zugerichteten Opfer, immer mehr an Kraft verliert.
Letztendlich entdeckt er einen entscheidenden Punkt zur Lösung dieses Falles und zur Verhaftung des Täters. Auch dieser ist ein vom Schicksal hart geprüfter Mann, der durch den Verlust seiner Tochter aus einem gutbürgerlichen Leben in einen Abgrund gezogen wurde. Ein Serientäter, der durch einige Fehler auf seinem blutigen Weg, auf seiner Abrechnung mit den vermeintlich Schuldigen am Tod seiner Tochter, letztendlich Spuren hinterließ, die zu seiner Verhaftung führten.