Franz Zeller: Sieben letzte Worte
Autorin/Autor: Zeller, Franz
Genre:
Buchbesprechung verfasst von: Andreas
Ein Mord mitten in Salzburg. Das Opfer eine bekannte und allseits beliebte Schauspielerin. Die Inszenierung, wie die Leiche gefunden wird, die ist wahrhaft der Festspielstadt würdig.
Lauter Umstände, die Franco Moll, den Chefinspektor und seine Leute überhaupt nicht erfreuen, bedeutet doch jeder Fall mit öffentlichem Echo zugleich auch mehr Einmischung durch ihren Vorgesetzten – man kennt das ja: Druck der Presse, der Politik, etc.
Das gerade zu Ende gegangene Pfingstwochenende 2014 war der optimale Rahmen, um diesen sehr kurzweiligen und amüsanten Krimi zu lesen. Zu heiß, um am Nachmittag anstrengende Aktivitäten zu starten, nimmt man „Sieben letzte Worte“ und zieht sich an den Pool, an einen See, Bach oder was auch immer zurück, sucht ein schattiges Platzerl und taucht erst wieder auf, wenn der Krimi gelesen ist.
(Gesagt, getan – bei mir dauerte es allerdings 2 dieser Nachmittage)
Schon bald kam mir der Krimi vor wie ein Drehbuch zu einer dieser vergnüglichen Vorabend-Krimiserien, die man auf ORF, ARD oder ZFD regelmäßig sehen kann: Amüsant zu lesen und es menschelt ungemein.
Dem ErmittlerInnen-Team verpasst Franz Zeller sehr eigenständige Persönlichkeiten, mit denen man sich schnell anfreundet. Selbst mit dem als „Ungustl“ angekündigten Kollege, der später als Verstärkung dazu stößt. Ein Augenzwinkern ist immer dabei, wenn die vier Polizistinnen wieder einmal über irgendeine Marotte einer/r von ihnen lästern.
Der „private“ Teil ist tatsächlich das Hauptthema des Romanes, vor allem Franco Noll mit seinen fortgestezten Beziehungsnöten und einem manchmal schon zu klugen Sohn gerät dabei in unabsehbare Verwicklungen.
Der „kriminelle“ Teil des Buches spielt – das Opfer ist ja Schauspielerin – vorrangig im Kunstbetrieb der Stadt Salzburg und verteilt dabei manchen (durchaus ordentlichen) Seitenhieb gegen dessen Protagonisten.
Wie schon zu Beginn beschrieben: ein optimaler Krimi für einen Urlaubstag (oder 2). Keine schwere Kost, keine Grauslichkeiten; dafür viel Spaß und eine rasante Geschichte. Franco Moll, so scheint es mir, hat das Zeug zum langjährigen Serienhelden.