Buchbesprechung/Rezension:

Wolf Haas: Brennerova

verfasst am 01.09.2014 | 1 Kommentar

Autorin/Autor: Haas, Wolf
Genre:
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[Gesamt: 5 Durchschnitt: 3.2]

Simon Brenner ist Single. Auf seine alten Tage begibt er sich im Internet auf die Suche und lernt die junge Russin Nadeshda kennen. Da kreuzt plötzlich seine alte Liebe Herta seinen Weg und Nadeshda landet in Wien, um mit seiner Hilfe ihre Schwester zu finden. Frauen, Tätowierungen und die Russenmafia!?

Der Brenner mittlerweile über 60 Jahre, hat sich sein Leben abseits seiner wilden Verbrecherjagden ganz gemütlich eingerichtet. Manchmal überkommt ihn die Einsamkeit und was gibt es einfacheres, als mal in den Singlebörsen im Cyberspace Bilder potentieller Lebendabschnittspartnerinnen zu durchstöbern. Vor allem die russischen Frauen, die so gar nicht dem Klischee von schwergewichtigen Hammerwerferinnen oder von den teuersten Prostituierten entsprechen, haben es dem Simon Brenner angetan. Wunderschön sind diese jungen Russinnen. Die Nadeshda überhaupt, eine junge Frau eins a (würde Brenner sagen).

Dann kreuzt plötzlich seine „alte“ Liebe Herta seinen Weg. Ausgerechnet Herta! Nachdem sie einem Schüler eine ordentliche Ohrfeige verpasst hat, wurde sie zwangspensioniert. Und das scheint ihr gut getan zu haben. Auf der „Suche nach ihrer Mitte“ wirkt sie äußerst entspannt und geht ihrem Hobby dem Weltweitwandern nach. Das wirkt sich verdammt gut auf eine positive Beziehung mit dem Brenner aus. Früher griesgrämig, jetzt plötzlich so nett, als wäre ein Dämon aus ihr entwichen.

Allein gelassen nimmt Brenner via Internet wieder Kontakt mit Nadeshda auf. Sie hat – wie er böse vermutet – kein Geld, um nach Wien zu kommen. Aber sie bittet nicht um Geld für einen Flug, nein sie lädt ihn ein, ihn zu besuchen. Strohwitwer wie er nun gerade ist nutzt er Hertas Abwesenheit und schon landet er auf russischem Boden.

Der Brenner ist von der Schönheit der jungen Russin geblendet. Allerdings ist sie weniger an Brenner als Mann interessiert als an seinem Beruf. Polizist. Und einen solchen braucht sie, um ihre Schwester Serafima zu finden. In ihrem letzten Kontakt gab es den Hinweis, dass sie nach Wien gereist sei, um als Model zu arbeiten.

Der Brenner würde ja gerne die Geschichte vom schönen russischen Model und ihrer Karriere in Europa glauben. Aber er sieht sich schon in einem Chaos mit der Russenmafia. Wahrscheinlich Rotlichtmilieu. Straßenstrich.

Nadeshda kommt nach Wien. Um ihren Aufenthalt nicht zu gefährden, heiratet der Brenner die junge Frau und bald haben die beiden die Fremdenpolizei am Hals. Von wegen Scheinehe! Als würde das nicht schon reichen, stolpert der Brenner in eine Geschichte um abgehackte tätowierte Hände und einem Mord an einem Mädchen, für den der Lupescu 12 Jahre hinter Gitter verbracht hat.

Aber Russinnen hin, Russinnen her. Für seine wirklich große Liebe Herta, die auf ihrer Suche nach einem ganz besonderen Kraftplatz in der Mongolei festsitzt, nimmt er ganz besondere Strapazen auf sich, um sie zurückzuholen.

Nach den bisherigen Brennerromanen ist natürlich die Erwartungshaltung sehr hoch gewesen. Und die Erwartung wurde vollends erfüllt!

Lesung im Wiener MuseumsQuartier am 28.08.2014.




Ein Kommentar

  • Gundi Günther sagt:

    Ein tolles Buch mit einer wunderbaren Wortwahl. Ich hoffe sehr, mal an einer Wolf-Lesung teilnehmen zu können.

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