Buchbesprechung/Rezension:

Andreas Pittler: Goodbye
Inspektor Bronsteins Abschied

verfasst am 20.04.2015 | einen Kommentar hinterlassen

Autorin/Autor: Pittler, Andreas
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[Gesamt: 5 Durchschnitt: 5]

1955, ein paar Monate bevor der Österreichische Staatsvertrag unterzeichnet werden soll, wird Ex-Polizeichef Vinzenz Seiser tot aufgefunden. Die Boulevardpresse schreibt je nach Zielpublikum und politischer Färbung von Suizid oder Selbstmord. David Bronstein hat noch einmal einen großen Auftritt.

Ende der Besatzungszeit in Wien. In der Schwarzenberg-Alle liegt die Leiche von Ex-Polizeichef Vinzenz Seiser. Er soll der KPÖ sehr nahe gestanden sein, gefunden wird der Tote allerdings im amerikanischen Sektor. Das mag den Schluss nahe legen, dass ihn die Amerikaner auf dem Gewissen haben. Die Sowjets hätten ja nicht unbemerkt in die Amerikanische Zone gelangen können. Oder haben ihn etwa doch die Sowjets auf dem Gewissen?

David Bronstein, 1948 quasi zwangspensioniert, studiert die unterschiedlichen Zeitungen und ist sehr verwundert ob dieser Berichterstattung.

Noch mehr Irritation löst das von höchster Stelle ausgesprochene Ermittlungsverbot in dieser Causa aus. Den Polizeibeamten Zedlinsky und Habermann wird untersagt, ihre Nase in diese Geschichte zu stecken. Doch Zedlinksy stinken die Ungereimtheiten zu sehr zum Himmel. Gestorben. Sofort begraben. Ohne Obduktion. Ohne nix. Und das, obwohl der Kopfschuss richtungstechnisch gar nicht von Vinzenz selbst ausgelöst worden ein kann.

Peterlunger, der höchste Polizeibeamte im Lande begibt sich höchstpersönlich an den Fundort des Leichnams. Bronstein kann ihn nicht leiden, er ist 1948 von diesem Günstling der Besatzungsmacht in Pension geschickt worden. Und während Bronstein im Kaffeehaus „C“ rauchend die unterschiedlichsten Zeitungen studiert erkennt er einige Ungereimtheiten. Da passt doch nichts zusammen. Suizid? Niemals.

Trotz Verbot gibt es so was wie zivilen Ungehorsam innerhalb der Polizei. Und so geht es los in Favoriten. Denn wenn sich der Seiser selbst erschossen haben soll, fragt sich der Ermittler Zedlinksy mittlerweile auch schon, wie dies den möglich gewesen sein sollte, dass sich Seiser die Puppe selbst an den Kopf gesetzt haben soll.

Während die Politik und ihre hochrangigen Beamten sich politisch selbst nicht abmontieren wollen, wendet sich Zedlinsky an Bronstein. Der ist mehr als glücklich – endlich eine richtige Aufgabe. Obwohl er körperlich sein Alter schon spürt, es muss mehr Aktion geben, als nur mit seinem Vogerl Burli zu reden. Und so ist das Gespann bald auf Mörderjagd und fassen ein paar sehr „heiße Eisen“ an, die Parteibuchwirtschaft, die Nazis und ihre Umfärbungsversuche von Braun in politisch grad adäquate Farben…

Die Krimiserie mit dem geniale Ermittler David Bronstein hat ihr fulminantes Ende gefunden. Schade eigentlich. Ich mag diese Krimis, verknüpft mit der österreichische Geschichte!




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