Buchbesprechung/Rezension:

Robert Streibel: April in Stein

verfasst am 13.04.2015 | einen Kommentar hinterlassen

Autorin/Autor: Streibel, Robert
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Dieses Buch hat mich sehr betroffen gemacht. Robert Streibel setzt sich mit einem Teil der Geschichte in der Zeit des Nazigewaltregimes in Krems auseinander. So deutlich wie in diesem Buch wurde – für mich jedenfalls – noch in keinem Buch der ehrgeizige Fanatismus, die reglementierte Grausamkeit, die menschenverachtende Perversion.

Oft habe ich es nicht geschafft ein ganzes Kapitel fertig zu lesen, denn mehr Inhalt und noch mehr Gedanken daran, dass dies nur der Form nach ein Roman ist, tatsächlich aber wirklich stattgefunden hat, hätten mich den ganzen Tag über verfolgt  – oder für noch längere Zeit. Ich meine: dadurch wird deutlich, wie überraschend gut der Verdrängungsmechanismus funktioniert.

Ich möchte nur auf einen kurzen Abschnitt des Buches hinweisen: Der Gefängnisdirektor von Stein Kerr und sein Stellvertreter sitzen im Justizpalast bei einer Besprechung dem Generalstaatsanwalt gegenüber. In dieser Besprechung werden die “Richtlinien für die Räumung von Justizvollzugsanstalten im Rahmen der Freimachung bedrohter Reichsgebiete” bekannt gegeben. Sollte ein Abtransport der Häftlinge nicht möglich sein, “sind die Gefängnisinsassen zu liquidieren, wobei die Erschossenen nach Möglichkeit beseitigt werden müssen.”

Dies beschreibt sowohl des Inhalt dieses Buches als auch die Ungeheuerlichkeit des Geschehens.

Im Krieg wird und ist alles erlaubt.
Und der Krieg verroht.

Und doch hat es Menschen gegeben die sich gegen die dumpfsinnige Masse, die sich gegen das Regime gestellt haben und Häftlinge gerettet haben. Wer “untersucht” die Persönlichkeit dieser Menschen?

Das Personenverzeichnis am Ende dieses Buches war für mich beim Lesen sehr hilfreich.

Ausführlicher kann ich über dieses Buch nicht schreiben.




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