Buchbesprechung/Rezension:

Tatjana Kruse: Bei Zugabe Mord!
Eine Diva ermittelt im Salzburger Festspielhaus

verfasst am 21.12.2015 | einen Kommentar hinterlassen

Autorin/Autor: Kruse, Tatjana
Genre:
Buchbesprechung verfasst von:

Schon selbst gelesen? Gib hier Deine Bewertung zum Buch ab!
[Gesamt: 1 Durchschnitt: 4]

Zig schräge Typen tummeln sich in diesem „Krimi“, der für mich eher eine Persiflage auf das Genre Krimi ist … oder auch tatsächlich von der Autorin so gemeint ist?

Das ist mein erstes Buch von Tatjana Kruse und was mir dabei vorrangig ins Auge sticht: es tummeln sich in diesem Roman vor dem Hintergrund der Salzburger Festspiele sehr, sehr viele verkorkste Typen.

Pauline Miller, Konfektionsgröße 48 bis 50, ist als Konstanze in Mozarts Entführung aus dem Serail engagiert und als Schokoholikern bekannt. Mit einigen Ihrer ehemaligen Opernschul-Kollegen probt sie für die Aufführung. Ihr ständiger Begleiter ist ihr Hund, leider oft mit einer „gefleckten Ratte“ verwechselt. Selbiger, namens Radames, besitzt die Eigenschaft, bei Krach und Radau in eine narkoleptische Phase zu verfallen. Ansonsten liebt er es mit der Millerin zu kuscheln. Bröcki, die Managerin der Primadonna, ein resolutes, kleinwüchsiges Persönchen, verschreckt das eine oder andere Mal ihre Umgebung.

Alles harmlos gegen das was noch kommt.

Trotz, für meine Begriffe, mangelnder Krimispannung, wird einer nach dem anderen aus dem Ensemble dahin gerafft. Das erste Opfer ist der Tenor, seines Zeichens zu Lebzeiten ein begnadeter Frauenverführer. Seine Bemühung, die Pauline Miller mit einer selbstgekochten Pasta zu verwöhnen, endet leider für seinen Kopf im selben Kochtopf, in dem sich auch die kochenden Spaghetti befinden. Der 1. Tote.

Kriminalkommissar Pittertatscher, der ermittelnde Beamte, verdächtigt die Sopranistin Pauline. Ihre Unschuldsbeteuerungen prallen an ihm ab. Ein Toter nach dem anderen pflastert den Weg der sich immer geringer werdenen Anzahl der noch lebenden Protagonisten,. Die Millerin versucht auf eigene Faust diese Untaten aufzuklären. Das Unglück macht aber auch vor ihr nicht Halt!

Ein böser Mensch, natürlich der Mörder, verfrachtet sie in die Salzach. Welch glücklicher Zufall, dass sich gerade ein Trupp Kampfschwimmer in ihrer Nähe aufhält. Mit kühnem Sprung in das kühle Nass wird Pauline Miller von ihnen gerettet.

Pittertatscher merkt nun auch, dass diese Frau wohl nicht die Mörderin ist. Nach einigen turbulenten Ereignissen kommt’s wie es kommen muss – der Mörder wird gefasst. Ende gut alles gut, auch für die kleine Bröcki, denn sie und der Kommissar finden glüchlich zu einander.

Die Autorin pflegt einen Schreibstil, der leider so gar nicht meinen Geschmack trifft. Zugegeben, es gibt etliche Passagen die mich schmunzeln ließen. Das ist mir persönlich aber zuwenig, und außerdem fehlt mir die Spannung.

Tatjana Kruse gelingt es die Beteiligten mit ihren Allüren und Eigenheiten sehr gut zu zeichnen, und ich bin überzeugt, dass sie mit diesem Buch eine große Anzahl von Leserinnen und Lesern anspricht, mich aber nur bedingt. Trotzdem: es ist ein kurzweiliges Buch, für meine Begriffe sehr gut als leichte Urlaubslektüre geeignet.

Die Stadt Salzburg kommt in den Schilderungen auch nicht zu kurz; und wenn man Salzburg ein bisschen kennt, findet man im Buch einiges, an das man sich erfreut erinnert.




Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert


Top