Stefan Zweig: Buchmendel & Die unsichtbare Sammlung
Autorin/Autor: Zweig, Stefan
Genre:
Buchbesprechung verfasst von: Andreas
Der Verlag TOPALIAN & MILANI macht aus der Kombination zweier Novellen Stefan Zweigs mit Illustrationen von Joachim Brandenberg und Florian L. Arnold ein kleines, feines Buch für viele Sinne.
Für mich stehen – natürlich – dabei die beiden Novellen Stefan Zweigs im Vordergrund. Es gibt aus seiner Feder noch so viel zu lesen, das ich noch nicht kenne, sodass ich mich sehr freute, als dieses Buch im Postkasten lag.
Zwei Novellen aus den 1920er-Jahren, in denen Stefan Zweig auf so wenigen Seiten mit so wenigen Worten ein ganzes Universum an Eindrücken, Gefühlen und Gedanken hervor bringt.
In „Buchmendel“ (1929) ist es die Geschichte eines Mannes, der die ganze Welt der Bücher in seinem Kopf trug und der abseits dieser Welt, abgeschnitten von seinen Büchern, nicht existieren konnte.
Die „Die unsichtbare Sammlung“ (1927) ist die berührende Geschichte eines Mannes, der sein Augenlicht verlor, seine mit viel Herz und Geld zusammen getragene Sammlung an Zeichnungen und Stichen der berühmtesten Meister aber noch immer in seinen Gedanken vor sich sieht. Während in der Welt, die er nicht mehr sehen kann, seine Sammlung längst Stück für Stück verkauft worden war, um mit dem Erlös dem alten Mann und seiner Familie den Lebensunterhalt zu sichern.
Beide Novellen spielen in der Zeit nach dem ersten Weltkrieg und die Schicksale der beiden Männer sind die direkte Folge dessen, was diese Katastrophe aus der Welt machte.
Die Illustrationen sind so unterschiedlich wie es nur geht: die Grafiken Florian L. Arnolds zu „Die unsichtbare Sammlung“ sind weitgehend abstrakt und die Zusammenhänge mit der Erzählung müssen darin erst ganz bewusst gesucht werden. Joachim Brandenberg schuf dagegen zu „Buchmendel“ Bilder beinahe im Stil einer Grafik Novel.
Zusammen ist alles ein Kleinod, bei dem beeindruckende Worte und beeindruckende Darstellungen zu einem nachhallenden Ergebnis zusammengefügt wurden.