Ferri & Conrad: Asterix in Italien
Asterix 37
Autorin/Autor: Conrad, Didier
Genre:
Buchbesprechung verfasst von: Andreas
Der Senat in Rom: Lactus Bifidus, dem für die Straßen zuständigen Senator, werden Korruption, Unvermögen und Faulheit vorgeworfen. So weit, so gegenwartsnah. Der, nicht auf den Mund gefallen, lässt sich statt einer Verteidigung oder der Einsicht, Fehler gemacht zu haben, Brot und Spiele für das Volk einfallen; das kommt immer gut an, alle vergessen umgehend, worum es eigentlich ging und besser als Krieg ist es allemal. Heutzutage würde sich zwar mancher Poltiker lieber einen Krieg einfallen lassen, aber ansonsten ist uns auch eine solche Vorgangsweise gut bekannt.
Bifidus‘ Lösung, um von den Anschuldigen abzulenken ist ein Wagenrennen quer durch Italien. Aus allen Provinzen sollen Teilnehmer eingeladen werden und all das findet sogar Cäsars Wohlwollen. Die einzige Bedingung: natürlich muss ein Römer gewinnen, ansonsten kann sich Bifidus gleich auf eine Verbannung in einen entfernten Winkel des Reiches einstellen.
Alles ist also organisiert: Bifidus hat durch ausreichende Geldgaben an den richtigen Stellen dafür gesorgt, dass alles unternommen wurde um dem römischen Teilnehmer den Sieg zu garantieren, Barbaren aus allen Teilen des Reiches stehen am Start und unter diesen natürlich auch Asterix und Obelix.
So, ab nun hätte man alles mögliche aus der Geschichte machen können.
Heraus gekommen ist leider eine der sehr schlechten Varianten.
Im Starterfeld tummeln sich die Vertreter wohlbekannter Völker, die wir aus den bisherigen Asterix-Bänden kennen, aber sie bleiben durchwegs langweilig, bringen noch immer die selben Sprüche wie früher und die wenigen neuen Typen sind uninspiriert und klischeehaft. Asterix und Obelix geraten wie gewohnt in handgreifliche Diskussionen mit ihrem Umfeld, diesmal aber oft aus überhaupt nicht nachvollziehbaren Gründen und es wirkt dann wie ein unmotivierter Zornausbruch. Die Etappenziele in den Städten Italiens hätten die Chance geboten für „touristische Infos“ darüber geboten, aber es wird nur in Wirtshäusern gesessen und gegessen. Langweilig.
Überhaupt fehlt es leider völlig (und mit völlig meine ich wirklich, dass rein gar nichts davon vorhanden ist) am Wortwitz und die ganze Geschichte holpert nicht nur über marode Straßen sondern auch durch eine uninspirierte Handlung. Und ich frage mich: fehlen da einzelne Abschnitte aus der Originalgeschichte oder sind die gelegentlichen Sprünge in der Handlung wirklich Absicht?
Bislang der mit Abstand schwächste Asterix des Duos Ferri & Conrad.
Wenn die Vorfreude und die Enttäuschung gleichermaßen groß sind …
PS: die schlechte Lesbarkeit ist leider geblieben, das Schriftbild ist wegen der durchgehenden Verwendung von GROSSBUCHSTABEN sehr unübersichtlich.