Buchbesprechung/Rezension:

Stephan Porombka: Da ist noch Luft nach oben
Schöner floskeln mit Professor Porombka

Da ist noch Luft nach oben
verfasst am 06.11.2017 | einen Kommentar hinterlassen

Autorin/Autor: Porombka, Stephan
Genre:
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Floskeln: das sind doch diese Wortspenden, die, würde man sie sich im realen Wortsinn anhören oder durchlesen, meist etwas ganz anderes bedeuten würden. Und sind darum für Menschen, die Deutsch lernen möchten, eine nicht kleine Hürde im Umgang mit uns, die wir damit aufgewachsen sind.

Aufgewachsen? Nun ja, das stimmt auch nur bedingt, denn jede Generation, jedes Jahr bringt neue Modefloskeln ans Licht und in den Sprachgebrauch; ist man da nicht immer auf der Höhe der Zeit (!), dann versagt oft und bald das Verständnis für die Ausdrucksweise der anderen.

Das kleine Büchlein „Da ist noch Luft nach oben“ liefert einige dieser Alltagsfloskeln und jeweils Erklärungen und/oder Verwendungsoptionen dazu. Das ist meistens amüsant zu lesen, doch fehlen mir die Infos darüber, wie das eine oder andere entstanden ist. Das hätte die ganze Sache noch weitaus runder gemacht und oftmals ist der historische Hintergrund – so vorhanden – die eigentlich interessante Geschichte.

Einiges vom Inhalt ist naturgemäß sehr deutschland-lastig (frei nach dem Motto: uns trennt die gemeinsame Sprache), einiges aber haben wir durchaus mit unseren Nachbarn gemeinsam. Und es lässt sich feststellen, dass Floskeln (Phrasen) sicher nicht nur von Politikern oder Fußballern inflationär verwendet werden, sondern andauernd auch von uns selbst.

Meine ganz persönliche „Liebling-Floskel“ findet sich auch: „Am Ende des Tages“. Gerne verwendet von Politikern, die in irgendeinem obergscheiten Rhetorikseminar gedrillt wurden, nichts zu sagen. Und weil sie auch tatsächlich nichts zu sagen haben, vertagen sie damit auf später; also auf irgendwann bis nie.

Ein Wort zur Gestaltung: zu jeder Floskel-Geschichte gibt es ein Bild. Eine lustige Idee … manchmal. Aber für meinen Geschmack zu oft wirken diese Bilder wie aus dem Horrorkabinett entsprungen bis hin zu ein bisserl grauslich. Da „wäre noch viel Luft nach oben“ gewesen.

Insgesamt amüsant, wirkt auf mich aber, so als würde noch etwas fehlen …

PS: ab sofort werde ich mehr darauf achten, wer wie und wie oft herumfloskelt. Mich eingeschlossen!




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