Buchbesprechung/Rezension:

David Grann: Die versunkene Stadt Z
Expedition ohne Wiederkehr - das Geheimnis des Amazonas

Die versunkene Stadt Z
verfasst am 15.01.2018 | einen Kommentar hinterlassen

Autorin/Autor: Grann, David
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Zwischen Allan Quatermain und Indiana Jones: was wir heute nur aus Abenteuerfilmen kennen, das hat sich im 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts tatsächlich so zugetragen. Überall auf dem Planeten brachen Forscher und Abenteurer auf, um die unbekannten Regionen der Kontinente zu erkunden und versunkene Zivilisationen und Stätten zu entdecken.

Es ist die Zeit, als man zwar die Umrisse der Welt kannte, es aber noch viele weiße Flecken auf den Landkarten gab, vor allem im Inneren der großen Wüsten- und Dschungelgebiete. Flugzeuge und Satelliten gab es noch nicht, also musste man zu Fuß, zu Pferd oder auf Booten in das Unbekannte aufbrechen. Es ist ebenfalls die Zeit, in der viele Entdeckungen gemacht wurden, in der aber auch hunderte, tausende Abenteurer auf ihrem Expeditionen spurlos und für immer verschwanden. Zugleich brachen viele solcher „Entdecker“ als wahre Berserker in davor jahrhundertelang abgeschottete Lebensbereiche ein hinterließen auf ihrem Weg, im Glauben an gottgegebene Überlegenheit der Weißen Rasse, Tod und Zerstörung.

David Grann, Journalist in New York und bis dahin gänzlich ohne Erfahrung in der Wildnis machte sich im Jahr 2005 auf, den Spuren des legendären britischen Forschers Percy Fawcett zu folgen, der in den 1920er-Jahren von einer Expedition ins Amazonasgebiet nicht mehr zurück kehrte. Sein Ziel damals: nichts weniger als die (von ihm so genannte) sagenumwitterte Sadt Z zu finden, in der einst eine hoch entwickelte Zivilisation gelebt haben soll.

Das Buch ist eine Mischung aus Fawcett-Biografie und Reportage, die auf den Briefen und auf dem Nachlass von Fawcett basiert.

Als David Grann selbst zu seiner eigenen Expedition  aufbrach, hatte er zuvor schon viele dieser verfügbaren Quellen durchforstet und machte sich damit schon mit einigem Vorwissen auf die Reise. An die entscheidenden Informationen kam er allerdings erst im Dschungel Amazoniens.

Hat David Grann das Rätsel der Stadt Z gelöst?
Er selbst meint, dass er das hat; aber ist es wirklich so?
Aus reiner Abentuerlust sollten wir ruhig weiter daran glauben, dass es da noch vieles in den dichten Dschungeln des Planeten zu entdecken gibt. Also vielleicht auch die Stadt Z.

Das führt direkt zu dem augenscheinlichsten Unterschied der Beschreibungen von Fawcett und Grann. Wo Fawcett sich noch durch dichten Dschungel kämpfen musste und die Zivilisation Lichtjahre entfernt schien, reiste Grann 80 Jahre später zwar nicht extrem komfortabel, aber weitaus gefahrloser durch eine Natur, die der Mensch schon zu einem größen Teil zerstört hat.

Eine spannende und wahrhaft abenteuerliche Geschichte.




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