Buchbesprechung/Rezension:

Thomas Baum: Tödliche Fälschung

Tödliche Fälschung
verfasst am 15.02.2018 | einen Kommentar hinterlassen

Autorin/Autor: Baum, Thomas
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Worschädl. Robert „Bertl“ Worschädl. Den Herr Hauptkommissar aus Linz kannte ich bislang noch nicht, lernte ihn somit hier, in dessen zweitem Fall kennen. Rund um den „besten Mann“ (so sein Chef) bei der Polizei geschehen gleich ein paar Verbrechen: ein Mord, eine Entführung, Falschgeld, Einbruch, Unterschlagung, …

Genug zu tun. Auch für den Autor, der sich mehrere Geschichten ausgedacht hat und nun seinen Kommissar damit befasst, alles unter einen  Hut zu bringen.

Womit haben wir es also zu tun:

Da ist einmal die schöne, blinde junge Frau, die entführt wird, um ihren Großvater, seines Zeichens vormals genialer Geldfälscher für die Mafia, dazu zu bringen, endlich wieder Geld zu fälschen. Dann der erste Bratschist, der es, weil ermordet, nicht aus der Garderobe in den Konzertsaal schafft. Wir treffen den, einer ungenannten aber unschwer erkennbaren Populistenpartei angehörend, Stadtrat, der bemüht ist, Unregelmäßigkeit in seinem Ressort vor der Öffentlichkeit zu verheimlichen – man will ja sein Saubermannimage nicht beschädigen. Wir folgen den Weg der Diebin, für die der Tod des Bratschisten ein gute Gelegenheit zu sein scheint, ein Wohnung auszuräumen. Wir besuchen die – ebenfalls wunderschöne, eh klar – Cellistin mit dem italienischen Namen, den sie aber doch nur von ihrem Ehemann übernommen hat. Und eine – wer möchte raten? ja, genau: gut aussehende – Kollegin von Worschödl mit typischen Problemen, die man als Mutter eines Teenagers hat.

Das war noch lange nicht alles, aber es soll ja noch etwas fürs Lesen übrig bleiben.

Zwischen Linz, dem Kanaltal und der Toskana (in einigen der erwähnten Städte war ich schon – da kommt ein bisserl Nostalgie auf) entspinnt sich eine unterhaltsame Geschichte. Worschädl entpuppt sich als sympathischer und etwas ungestümer Ermittler, der zudem vom Glück so sehr verfolgt wird,  dass ihm Beweise gerne zu rechten Zeit regelrecht zuflattern.

Thomas Baum zeichnet u.a. auch verantwortlich für die Drehbücher von Fernsehserien mit Vorabend-Wohlfühlcharakter (Winzerkönig, Rosenheim-Cops), deren Anspruch nicht reisserische Spannung, sondern leicht verträgliche Unterhaltung ist.

In diese Kategorie fällt auch dieser Krimi. Leicht verträgliche Unterhaltung, die die Leserin/den Leser nicht allzu sehr auf die Folter spannt, erfreulicherweise auf die detaillierte Schilderung von Grausamkeiten verzichtet und für ein paar vergnügliche Lesestunden sorgt, oftmaliges Schmunzeln inklusive.

Man sollte sich dabei nicht von der etwas überlangen Einleitung abschrecken lassen (die dauert nach meinem Empfinden bis zur Mitte des Buches). Danach wird es zunehmend rasanter und kurzweiliger. So kam es, dass ich diese zweite Hälfte verschlungen habe, um möglichst rasch zu erfahren, wie sich das so scheinbar von Anfang an offensichtliche, am Ende dann tatsächlich zusammenfügt (und ob also die eigenen Annahmen und Schlussforgerungen stimmten).

Was auch meinen Gesamteindruck bestimmt: ein paar Seiten weniger hätten aus „Tödliche Fälschung“ wahrscheinlich einen noch besseren Roman gemacht. Doch auch in seinem vollen Umfang ist es ein lesens- und vor allem empfehlenswerter Krimi.




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