Buchbesprechung/Rezension:

Felix Kucher: Kamnik

Kamnik
verfasst am 11.03.2018 | einen Kommentar hinterlassen

Autorin/Autor: Kucher, Felix
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In der Zwischenkriegszeit herrschte, auch in Österreich, großes Elend. Die Menschen hatten beinahe nichts zu essen, viele fassten deshalb den Entschluss, ihr Glück in der Ferne zu suchen.

Anton, ein Kärntner Slowene von einem Bauernhof in der Nähe von Klagenfurt, beschließt auszuwandern.

Für die Kärntner Slowenen war damals eine besonders harte Zeit, sie wurden von der übrigen Bevölkerung schlecht behandelt. Besonders schlimm wurde es nach dem Anschluss Österreichs an Deutschland, sie durften ihre Muttersprache nicht mehr sprechen. Widersetzten sie sich, konnte es zu harten Strafen kommen. Verweigerten Sie den damals üblichen „Verherrlichungsgruß“ für den sogenannten Führer konnte das sehr schlimme Folgen haben, die bis zum Tod führten.

Dieser Auswanderungsroman ist voller Dramatik. Kucher schildert das karge Leben der Protagonisten sehr anschaulich, sowohl  auf der europäischen Seite – hier speziell in Österreich (Kärnten), als auch in Argentinien, wo die Anfänge für die Auswanderer mit großen Entbehrungen verbunden waren.

Kucher schildert eindringlich die grausamen Taten der deutschen und österreichischen Schergen, denen jedes Mittel Recht war, um die Menschen in den Lagern  zu schinden, zu Tode zu quälen, ihnen jede Würde zu nehmen.

Kamnik sticht hier besonders heraus, mit perfiden Methoden macht er den Menschen das Leben zur Hölle.

Der dritte Teil dieses Buches erschütterte mich besonders, umsomehr,  als es gerade in diesen Tagen in vielen Medien Berichte über den Einmarsch der Nazis in Österreich vor 80 Jahren gibt.

Anton hat sich mittlerweile in Argentinien, nach harter Arbeit, ein Leben mit Familie aufgebaut, und es zu bescheidenem Wohlstand gebracht. Seine Heimat ist jetzt Argentinien, seine Sprache spanisch.

Doch die Vergangenheit holt in, fern seiner Kärntner Heimat, ein. Einer der vielen Nationalsozialisten, die speziell nach Südamerika ausgewandert sind, begegnet ihm.

Es wäre natürlich nicht angebracht, künftigen Lesern dieses Buches zu verraten, wie dieser Roman ausgeht. Nur so viel: es scheint aber doch so zu sein, dass das Leben voller Überraschungen ist, und Brücken zwischen Generationen zu schlagen vermag.

Ich empfehle den Roman „Kamnik“ besonders jungen Menschen.

Denn unsere Welt hat sich seit der damaligen Zeit nicht erheblich verbessert und man darf solche Greueltaten, wie sie die Nazis damals begangen haben, nicht vergessen.




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