Buchbesprechung/Rezension:

Haruki Murakami: Die unheimliche Bibliothek

Die unheimliche Bibliothek
verfasst am 05.03.2018 | 1 Kommentar

Autorin/Autor: Murakami, Haruki
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Erst dem Weg in die Bibliothek kommt ihm dieser Wunsch in den Sinn. Der Junge gibt die ausgeliehenen Bücher zurück und erkundigt sich, ob es denn möglich wäre, ein Buch zu einem ganz bestimmten Thema zu suchen. Ja, das ginge natürlich, wird ihm beschieden; dazu soll er nur ins Untergeschoß, in Zimmer 107, gehen.

Über das Thema „Steuereintreiber im Osmansischen Reich“ findet der alte Mann, der den Jungen in diesem Zimmer erwartet, tatsächlich drei Bücher in den Tiefen der Bibliothek. Nur: diese kann man nicht ausleihen, die kann der Junge nur im Lesesaal der Bibliothek lesen. So verfängt er sich in einer Falle, die der alte Mann ihm gestellt hat.

Erst müsse er die Bücher lesen und den Inhalt auswendig wiedergeben können. Dann erst dürfe er die Bibliothek verlassen. Und auch den Lesesaal gibt es nicht. Der alte Mann sperrt ihn, angekettet, in ein fensterloses Verlies.

Der Junge erlebt Tage im Verlies mit Ereignissen, von denen sich nie sagen lässt, ob sie wirklich sind. Der Schafsmann bringt selbst gebackene Donuts, das wunderschöne, stumme Mädchen bringt köstliche Mahlzeiten. Er wird zu dem Protagonisten eines der Bücher und sehnt sich dann wieder zurück zu seiner Mutter und seinem Star.

Eine wunderbare Erzählung, in der selbst das Unheil nicht bedrohlich erscheint und in der sich die Grenzen zwischen Wirklichkeit und Illusion laufend verschieben. Ein Murakami im Miniaturformat und in Bestform.

Die Illustrationen sind kunstvoll und bieten durch den eingedruckten Kippeffekt zusätzlich zum Lese- auch noch ein Betrachtungserlebnis.




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