Buchbesprechung/Rezension:

Herbert Dutzler: Am Ende bist du still

Am Ende bist du still
verfasst am 27.03.2018 | einen Kommentar hinterlassen

Autorin/Autor: Dutzler, Herbert
Genre:
Buchbesprechung verfasst von:
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Das ist nicht mein erstes Dutzler-Buch. Ich oute jetzt mich als Fan dieses Autors. Seine Altaussee-Krimis, die mit dem unvergleichlichen Dorfpolizisten Gasperlmaier, habe ich mit viel Freude gelesen. „Am Ende bis du still“ ist jedoch mit den Altaussee Krimis nicht zu vergleichen. Hier geht es nicht um Grausamkeiten, die von außen kommen, sondern um die innere Grausamkeit in einer Familie.

Es geht um Sabine, eine Tochter aus gutem Hause. Zumindest nach außen ist es die heile Familie – Mutter, Vater, Tochter. Doch innerhalb dieser Familie brodelt es ganz gewaltig. Der Vater, man kann ihn fast schon als „Duckmäuser“ bezeichnen, die Mutter, eine herrschsüchtige, streitsüchtige und egoistische Person, die das Leben der ganzen Familie zur Hölle macht. Sabine ist das zentrale Opfer dieser immer keifenden Mutter.

Sabine ist wohl deshalb das auserkorene Angriffsziel für die total frustrierte Frau, weil sie zwar hoch hinaus wollte, dies ihr aber nie gelang. Gesellschaftlich selbst völlig unbedeutend, versucht sie Sabine mit ihrer Tyrannei zu Höherem zu treiben, übersieht dabei aber gänzlich, dass sie damit ihre Tochter zu einem seelischen Wrack macht.

Der Vater versucht wohl ab und dann einzugreifen, unterliegt aber ebenso der Dominanz der Mutter.

Beim Lesen überkam mich oftmals das Schaudern ob solcher Lieblosigkeit. Diese Mutter hat das Leben ihrer Tochter, aber auch das ihres Mannes verpfuscht. Sie nimmt beiden die Luft zum Atmen.

Als junge Frau kämpft Sabine gegen ihre innere Enge. Sie muss sich davon befreien. Anlässlich eines Weihnachtsfestes sieht sie die Möglichkeit, in Zukunft ein Leben ohne ihre Mutter zu führen.

Auch der Vater wird plötzlich zum Risiko für ihr weiteres Leben; auch dafür findet sie eine Lösung. Aber nicht nur das lieblose Elternhaus prägt ihr Leben; auch in ihrem Berufsleben, sie ist Lehrerin, findet sie auch keine Erfüllung. Und dann noch die Männer – mit denen sie überhaupt kein Glück findet.

Im letzten Drittel des Buches wird der Roman für meine Begriffe dann etwas zu reißerisch. Als Dutzler seine Geschichte in die Zuhälterszene abgleiten lässt, nimmt das dem Buch einiges von seiner Qualität.

Zu befürchten ist, dass die „Erziehungsmaßnahmen“,  wie im Buch geschildert sind, so auch in realen Familien vorkommen.

Was mir mit der Lektüre dieses Romanes wieder so richtig bewusst wurde: Kinder sind die Zukunft unserer Welt; das darf man nicht und nie vergessen und deshalb muss man sie von Anfang an mit viel Gefühl auf einen guten Weg bringen.




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