Colin Dexter: Zuletzt gesehen in Kidlington
Ein Fall für Inspector Morse 2
Autorin/Autor: Dexter, Colin
Genre:
Buchbesprechung verfasst von: Sirod
Kidlington ist eine Stadt nahe Oxford, und der Wohnort von Valerie Taylor, die eines Tages verschwindet. Inspector Morse und sein Sergeant Lewis üben sich darin, das Verschwinden des Mädchens aufzuklären, und das dauert und dauert. Damit möchte ich die streckenweise Längen in diesem sonst spannenden Buches andeuten.
Das Buch hat mir trotzdem gefallen, ist teilweise skurril, die Typen sind anschaulich geschildert, die Beschreibung der oft langen Autofahrten, z. B. nach London, um dort zu recherchieren, vermitteln einen Eindruck der Umgebung von Kidlington.
Morse ist ein ziemlich unorthodox arbeitender Inspector, während seine rechte Hand Lewis, ein bedächtiger Sergeant, penibel nach Polizeihandbuch arbeitet. Bei Morse ist eher sein Bauchgefühl seine Motivation einen Fall aufzuklären. Und das kann zu Konflikten mit Lewis, zu ziemlich oft falschen Einschätzungen einer Situation kommen.
Letztlich führen die Methoden der beiden Polizisten aber zum Ziel, und zur Aufklärung auch dieses Falles. Verwickelt in die Geschichte sind u. a. der Direktor und Lehrer der Schule die Valerie besuchte, bevor sie verschwand. Die Eltern des Mädchens sind auch nicht das Paradebeispiel für häusliche Harmonie. Und so entwickelt sich die ganze Geschichte zu einem Verwirrspiel mit Vermutungen, Behauptungen über den Verbleib, oder den Tod von Valerie.
Inspector Morse bringt seinen Adlatus manchmal schon ganz schön zur Verzweiflung und auch die weiteren Beteiligten an der Situation leiden oftmals unter seinen Launen.
Das eine oder andere Mal lässt der Autor durchblicken, dass Morses Launen damit zusammen hängen, dass er alleine lebt. In einigen Szenen, wenn sich Morse in einem Lokal, in einer Bar aufhält, und dort zufällig auch hübsche Frauen anwesend sind, kann man es förmlich „sehen“ wie Morses Blicken die Schönen „verschlingen“.
Es hat mir Spaß gemacht das Buch zu lesen, auch mit den teilweise langatmigen Passagen, und ich empfehle „Zuletzt gesehen in Kidlington“ allen Lesern die gerne auch einen Krimi mit verschlungenen Wegen lesen.