Mercedes Rosende: Krokodilstränen
Autorin/Autor: Rosende, Mercedes
Genre:
Buchbesprechung verfasst von: Sirod
Das ist kein Krimi im üblichen Sinn, jedenfalls für meine Begriffe. Die Geschichte hangelt sich von einem Kapitel zum nächsten, die Klammer einer schlüssigen Handlung fehlt (oder sie ist mir entgangen…).
Da ist die Kommissarin Leonilda Lima, eine nicht sehr erfolgreiche Polizistin, die dazu noch wenig Unterstützung von ihrem Chef bekommt. Dann gibt es die zwei Frauen, beide mit dem Namen Ursula Lopez. Die eine hat plötzlich einen toten Mann, der vor seinem Tod entführt wurde. Die andere Ursula Lopez ist eine total verkorkste Person, geprägt von ihrem Vater, der sie in ihrer Kindheit ob ihres exzessiven Essverhaltens immer nieder machte, ihr ständig ihre Schwächen vorwarf.
Als erwachsene Frau kompensiert sie ihre Kindheitserinnerungen, ihren Frust damit, dass sie Menschen tötet. So ist ihre Namensvetterin, die obendrein noch sehr attraktiv ist, ihr ein Dorn im Auge. Also muss sie weg.
Die Geschichte spielt in Montevideo, da dürfen auch Korruption und Gewalt nicht fehlen: Eine total aus dem Ruder gelaufene Schiesserei auf einen Geldtransport hinterlässt mehrere Leichen. Ein Rechtsanwalt, Doktor Antinucci, eine sehr zwielichtige Person, ist der Drahtzieher dieses Überfalls.
Aber wo ist das Geld geblieben? Da hat die „gestörte“ Ursula Lopez ihre Hände im Spiel, gemeinsam mit einem psychisch total kaputten Gangster, der bei kritischen, aufregenden Situationen sofort von einer Panikattacke in die nächste fällt, bemächtigt sie sich des Geldes.
Ihren Traum von einer tollen Villa, einem total schicken Auto, sowie Hauspersonal, möchte sie sich damit erfüllen. Soweit so gut. Der Anwalt Antinucci will ihr jedoch die Beute abjagen. Aber wo ist die geblieben?
Die Handlung ist teilweise konfus; einiges darin ist für mich nicht nachvollziehbar, wie z.B. dieser Granatwerferangriff auf den Geldtransport.
Das Buch ist leicht lesbar, die Sprache gefällig.
Im Gegensatz zur verwirrenden Handlung findet ich die Protagonisten interessant beschrieben.
Das reicht aber leider nicht für ein insgesamt positives Leseerlebnis – dieser Krimi zählt nicht zu meinen Favoriten.