Sofie Sarenbrant: Die Tote und der Polizist
Autorin/Autor: Sarenbrant, Sofie
Genre:
Buchbesprechung verfasst von: Andreas
Thriller steht vorne drauf; Thriller ist drinnen. Und zwar einer von der Sorte, die sich weigert, beiseite gelegt zu werden, solang nicht alles bis zum Ende gelesen ist. Mit einem Wort: sehr spannend!
Emma Sköld ist tot. Das wissen alle – ausgenommen Emma Vater, ein Arzt und .. Emma selbst. Denn ihr Tod ist nur vorgetäuscht. Diese Täuschung ging nicht sehr weit an der Wahrheit vorbei, denn ihr Leben hing wirklich am seidenen Faden. Doch nun möchte sie ihren Tod nützen, um ihren Mörder zur Strecke zu bringen.
Es bedarf einer solchen Finte, denn dieser Mörder ist niemand anders als der Polizeichef der Provinz Stockholm, Gunnar Olausson. Der wollte Emma ermorden, weil sie zu viel wusste. Sie wusste, dass Olausson Jagd auf Bettler macht. In seiner Vorstellung müssen die alle von Schwedens Straßen verschwinden und als wirksamste Abschreckung setzt er die Angst ein. Er ermordet gemeinsam mit einigen Mitverschwörern aus Polizeikreisen Bettler und platziert deren Leichen an öffentlichen Plätzen. Als Zeichen für die Öffentlichkeit und um Angst unter den Obdachlosen zu schüren.
Ein gegenseitiges Katz- und Mausspiel beginnt. Emma muss immer darauf achten, dass sie nicht erkannt wird und Olausson beginnt sich im Laufe der Ereignisse zu fragen, wer denn eigentlich hinter den Vorgängen steckt, die ihn zu entlarven drohen.
Da es sich hier um dem schon 3. Band der Reihe handelt, brauchte ich erst einmal ein paar Kapitel, um die Familienzusammenhänge zu verstehen. Die Kapitel sind aber immer nur 2-4 Seiten lang, so geht das recht schnell. Gerade die Verwandten sind von Bedeutung, weil es lange darum geht, Emmas Überleben zu verschleiern; was gegenüber ihrer Familie naturgemäß nicht einfach zu bewerkstelligen ist.
Recht schnell entwickelt sich die Handlung zur – mir fällt jetzt nichts besseres ein – atemraubenden Jagd. Immer wieder aus den verschiedenen Perspektiven der Protagonisten betrachtet, kann Sofie Sarenbrant ungemein anschaulich beschreiben, was wer zu welcher Zeit weiß.
Daraus baut sich die Spannnung so sehr auf, dass ich es tatsächlich nicht schaffte, das Buch beiseite zu legen!
Da sind 100, 200 Seiten gelesen wie nichts …
Das Finale kann dann leider nicht ganz mithalten. Es passiert mir zu viel zu unverhofft und ein paar der Aktionen der Handelnden sind etwas, nun ja, überraschend.
Dieser kleine, wirklich sehr kleine, Dämpfer zum Abschluss hat aber keinen Einfluß auf meinen Gesamteindruck:
„Die Tote und der Polizist“ ist ein wirklich empfehlenswerter Thriller, für Liebhaber des Genres (beinahe) unverzichtbar.