Buchbesprechung/Rezension:

Bernhard Aichner: Bösland

Bernhard Aichner: Bösland
verfasst am 05.10.2018 | einen Kommentar hinterlassen

Autorin/Autor: Aichner, Bernhard
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Felix Kux und Ben. Die besten Freunde. Auf dem Dachboden, auf dem sich Bens Vater erhängte, ist ihr geheimes Reich. Früher wurde Ben hier, im Bösland, von seinem Vater geschlagen, jetzt ist es der Ort, an dem die beiden ihre Geheimnisse teilen, von dem aus sie auf die Welt da draussen blicken können.

Und es ist der Ort, an dem Mathilda ermordet wird und an dem Ben, mit dem toten Mädchen im Arm, gefunden wird.

Ben schweigt. Viele Jahre lang kann er nicht sprechen, noch völlig von dem Verbrechen überwältigt. Jahre in der Psychiatrie, dann in einer betreuten Wohngemeinschaft. Eine Persönlichkeitsstörung hat der Junge, wird von den Psychiatern attestiert und damit verschwindet Ben für viele Jahr aus dem normalen Welt.

Drei Jahrzehnte später hat er sich endlich in das Leben eingefunden, er betreibt einen kleinen Laden, achtet genau auf seine Tagesabläufe, hat begonnen sich damit abzufinden, dass er sich an die Tat nicht erinnern kann, sich nie daran erinnern konnte. Dann zerrt ihn ein Foto zurück in seine Vergangenheit. Ein Foto, auf dem er den alten Freund Felix Kux erkennt.

Und sie kommt wieder: die Ungewissheit, wie es dazu kommen konnte, dass er Mathilda ermordete. Sein Besuch bei Felix scheint dann die Schleusen zu öffnen. Denn wieder sterben Menschen.

Bernhard Aichners Buch benötigte sicherlich viele Woche und Monate um erdacht, geschrieben, überarbeitet und gedruckt zu werden. Aber es ist in 2,3 Stunden gelesen. Das liegt  einerseits daran, dass es aus vielen kurzen Kapiteln besteht, womit recht viele leere Zwischenseiten entstehen; vor allem aber liegt es in Aichners Schreibstil:  der verlangt andauernd Tempo, Tempo, Tempo.

Mit Tempo geht es duch die Handlung und mit Tempo möchte man sowieso weiterlesen, weil es einfach spannend ist. Ein spannendes und verwundenes Duell zwischen Ben und Felix, in dem überhaupt nicht klar ist, wer am Ende als Gewinner übrig bleibt; und überhaupt nicht klar ist, wohin sich am Ende alles bewegen wird.

(Überraschend für ein Buch von Bernhard Aichner ist auch, dass diesmal kein Totengräber die Hauptrolle spielt ..)

Ein typischer Aichner-Thriller, der alles hat, was ein spannender, atemberaubender Thriller braucht. In seinen Blum- und Broll-Reihen hat Aichner schon einige wirklich großartige Thriller geschrieben und es ist nicht einfach, mit jedem neuen Roman die selbst so hoch gelegte Latte erneut zu überspringen.

„Bösland“ ist für mich nicht unbedingt der beste Aichner-Roman aber er sicherlich ist einer der besten Thriller des Jahres 2018.




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