Buchbesprechung/Rezension:

Armin Strohmeyr: Das Leben der Sophie von La Roche
"Sie war die wunderbarste Frau …"

Das Leben der Sophie von La Roche
verfasst am 20.04.2019 | einen Kommentar hinterlassen

Autorin/Autor: Strohmeyr, Armin
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Ein großartiges Buch, eine Hymne an eine Frau, die zu Ihrer Zeit, sie lebte von 1730 bis 1807, intellektuell weit über dem üblichen Frauenbild stand. Armin Strohmeyr  hat dieses Buch mit sehr viel Gefühl und Herzenswärme geschrieben. Für Goethe war Sophie „die wunderbarste Frau, und ich wüsste nicht ihr keine andre zu vergleichen“.
(Orginalzitat auf dem Klappentext des Buches)

Wie Recht Goethe damit hatte. Sie emanzipierte sich von den tradierten Normen der damaligen Zeit. Ihr wacher Geist wurde zunehmend von ihrem Vater gefördert. Trotz dieser „Großzügigkeit“ des Vaters, hörte diese auf, als es um das Liebesleben seiner Tochter ging. Das führte schließlich zu unglücklichen Lieben und zu  einer Vernunftehe mit La Roche. Über die Jahre verband die beiden Freundschaft und gegenseitiger Respekt. Durch die mehrmals wechselnden Arbeitsplätze ihres Mannes lebte sie oft monatelang alleine, bis endlich in dem jeweiligen Ort eine passable Wohnung gefunden worden war. 

Sophie entwickelt sich zur anerkannten Schriftstellerin, man kann sie als „Berufs – Schriftstellerin“ bezeichnen. Ihr literarischer Salon wurde  zu einem Zentrum geistigen Lebens in Deutschland.  Ihr bekanntestes Werk ist wohl der Roman „Geschichte des Fräuleins von Sternheim“, der in zwei Bänden erschienen ist und zu einem großen Erfolg wurde. Ihr langjähriger Freund Christoph Martin Wieland stand ihr bei ihrer Schriftstellerei mit Rat und Tat zur Seite. Für die damalige Zeit war es sehr ungewöhnlich, dass auch Frauen Bücher schrieben. Schriftsteller zu sein war nahezu ausschließlich eine männliche Domäne.

Sophie von La Roche  ist die Großmutter von Clemens und Bettine Brentano, Kinder ihrer Tochter Maximiliane, die sehr früh gestorben ist. Im fortgeschrittenen Alter wurde Sophie sehr reisefreudig und bereiste viele Länder in Europa.

Armin Strohmeyr fügt in diesem wunderbaren Buch viele Passagen in den Idiomen der einzelnen Stationen von Sophie von La Roche, von Zeitgenossen, z.B. schwäbisch, ein. Damit lernt man auch gleich die Rechtschreibung der deutschen Sprache der damaligen Zeit kennen. Der Autor schildert detailliert die geschichtlichen Hintergründe und die politischen Verhältnisse in den einzelnen Gebieten.

Das Europa der Sophie von La Roche  ist von christlichen  Territorialreichen, prostetantischen und katholischen, geprägt. Sophie von La Roche selbst entstammt einer streng protestantischen Familie, ihr Mann wurde katholisch erzogen. Sophies Vater stimmt deshalb erst nach längerem Zögern die Eheschließung zu (Sophie muss dann aber zustimmen, dass die Kinder  im katholischen Glauben erzogen werden).

Sophie von La Roche starb im Jahr 1807 im Alter von  77 Jahren.
Armin Strohmeyr verfasste dieses Buch anlässlich ihres 200. Todestages.




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