Buchbesprechung/Rezension:

Alice Munro: Liebes Leben
14 Erzählungen

Liebes Leben
verfasst am 29.07.2019 | einen Kommentar hinterlassen

Autorin/Autor: Munro, Alice
Genre:
Buchbesprechung verfasst von:
LiteraturBlog Bewertung:

Schon selbst gelesen? Gib hier Deine Bewertung zum Buch ab!
[Gesamt: 0 Durchschnitt: 0]

Darin ist sie die unbestrittene Meisterin: wie Alice Muro in kurzen Geschichten ganze Welten erschafft, in denen sie über das Leben voller Begegnungen, voller Erfahrungen schreibt. Kurze Geschichten, die jede einzelne für sich, in den Bann ziehen und wirken wie ein ganzer Roman.

Ich habe jetzt schon einige Bücher mit Sammlungen von Munros Erzählungen gelesen; so unverkennbar und so ähnlich sie einander sind, so einzigartig und überraschend ist dann doch immer das Erzählte. All diese Figuren, die erschaffen wurden, werden gewissermaßen zu lebenden und atmenden Menschen, wenn Munro über sie schreibt.

Das Schöne: das Lesen eines solchen Buches kann man über viele Tage und vielleicht sogar Wochen ausdehnen. Denn jede Erzählung ist in sich abgeschlossen. Es muss also nicht sein, dass das Vergnügen bald endet, denn zwischen den Geschichten lege ich das Buch dann beiseite, lese ein anderes und freue mich, dass im Anschluss wieder eine Erzählung von Alice Muro auf mich wartet.

Es sind 14 Geschichten über die vielen Formen, wie Liebe und Zuneigung zwischen Menschen entstehen und wie diese Gefühle wieder vergehen. Keine romantischen Erzählungen, sondern durchaus auch Spannendes, immer aber außergewöhnlich. Es sind Rückblicke in vergangene Zeit – hier vornehmlich in die 1940er und 1950er Jahre – voller Wehmut und Erinnerung, voller Freude und Verwunderung; und hin und wieder dann auch ein bisschen romantisch.

Alice Munro beschreibt diese außergewöhnlichen Geschichten, die so oder so ähnlich wohl nur sehr wenige Menschen selbst erlebt haben. Und doch, es ist da immer das Gefühl, dass es so geschehen könnte, so wunderlich diese Geschichten auch sein mögen.

Denn die Personen, von denen zu lesen ist, gewinnen eben schon nach wenigen Sätzen Gestalt und wirken wie die Frauen und Männer , denen man rein zufällig auf der Straße, im Zug, in der Nachbarschaft begegnen kann. Und dann sitzt man ihnen gegenüber und hört/liest staunend von ihrem Leben.

Ich kann noch so viele Kurzgeschichten von Alice Munro lesen: es wird jede einzelne von ihnen aufs Neue überraschend sein und Eindrücke hinterlassen.




Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert


Top