Georges Simenon: Weihnachten bei den Maigrets
Maigrets 103. Fall
Autorin/Autor: Simenon, Georges
Genre:
Buchbesprechung verfasst von: Andreas
Es ist der 25. Dezember. In Paris herrscht beschauliche Ruhe nach dem Weihnachtsabend, die Stimmung bei den Maigrets ist da keine Ausnahme. Das ändert sich, als Maigret zu einem seltsamen Fall gerufen wird, der sich gleich im Haus gegenüber ereignet hatte.
Die kleine Colette war wach geworden, weil in ihrem Zimmer der Weihnachtsmann war; seltsam nur, dass der versuchte, ein Loch in den Holzboden zu bohren. Colette beobachtete den Weihnachtsmann, bis der bemerkte, dass er von dem Mädchen beobachtet wurde. Da hörte er auf zu bohren, schenkte ihr eine Puppe und verschwand spurlos.
Seltsam ist nicht nur der Vorfall sondern auch, dass es die Nachbarin des Mädchen ist, die Maigret zu Hilfe holt, während die Stiefmutter von Colette weder beunruhigt ist noch sich besonders für den Vorfall interessiert; als wäre es die normalste Sache auf der Welt. Es besteht aber kein Zweifel an der Geschichte, denn Colette hält ihre neue Puppe im Arm und an den Bodendielen wurde manipuliert.
Ein Fall, der mich ein wenig an Sherlock Holmes‘ Fälle und Vorgangsweise erinnert, wobei hier Madame Maigret die Rolle des Dr. Watson übernimmt. Maigret kombiniert, Madame wirft die richtigen Ideen an der passenden Stelle ein.
Wie immer, wenn Madame Maigret in einem Roman eine Rolle übernimmt, macht Georges Simenon aus dem Zusammenspiel der beiden Maigrets ein vergnügliches Kammerspiel. Ganz großartig, wie sich dabei jedes Mal die Vertrautheit und Zuneigung der beiden zueinander zeigt. Und am Ende wird es sogar noch eine richtige Weihnachtsgeschichte ….
Mit rund 100 Seiten Umfang ist dieser Krimi ein leider viel zu kurzes Vergnügen!