Buchbesprechung/Rezension:

Sarah Bailey: Into the Night
Detective Gemma Woodstock ermittelt in Australien (2)

Sarah Bailey: Into the Night
verfasst am 20.03.2020 | einen Kommentar hinterlassen

Autorin/Autor: Bailey, Sarah
Genre:
Buchbesprechung verfasst von:
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Detective Sergeant Emma Woodstock hat sich von Smithson nach Melbourne versetzen lassen. Ihre Ehe ist kaputt, ihr kleiner Sohn Ben lebt bei seinem Vater. Emma Woodstock selbst ist eine ziemlich angeschlagene Frau, geschädigt nach einer strapaziösen Mordermittlung in ihrer Heimatstadt und ihren privaten Turbulenzen.

In Melbourne wird sie nun mit einem Fall konfrontiert, in dem ein Obdachloser in einem Tunnel zu Tode kam. Parallel dazu gibt es einen zweiten Mordfall, in dem sie auch ermitteln muss.

Der Roman ist in Ich-Form erzählt. Sehr ausführlich erzählt die  Protagonistin ihr Leben, ihre persönlichen Probleme, ihre nicht friktionsfreien Verhältnisse zu ihrem Vorgesetzten und ihren Kolleginnen und Kollegen. Emma Woodstock ist auf jeden Fall eine sehr eigenwillige und vielschichtige Persönlichkeit, der ich nicht viel Sympathie entgegenbringe. Die ausführlichen Schilderungen ihrer Probleme fangen mich bald an zu langweiligen, seitenlange Ausführungen beschäftigen sich mit ihren Unzulänglichkeiten, ihrem „verpfuschten Leben“.

Sie muss einen Mord, der bei Dreharbeiten passierte, aufklären, ein bekannter Star wurde auf dem Set vor den Augen der anderen erstochen. Was sind die Hintergründe zu diesem so unnötig erscheinenden Mord. Mit ihrem Kollegen Fleet, auch ein etwas abgefahrener Ermittler, geht sie verschiedenen Spuren nach, nimmt Kontakt mit den Eltern des Ermordeten auf, mit seinen Geschwistern. Diese Schilderungen ziehen sich auch ziemlich in die Länge, bringen aber  eine gewisse Spannung in die Erzählung. Hatte der Star, neben seiner Freundin, angeblichen Verlobten, auch eine Beziehung mit einem Freund?

Neben all dieser Probleme, privater und beruflicher Natur, und ihrer „Sucht“ sexuelle One night Stands zu sammeln, ist Emma Woodstock aber auch eine gute Ermittlerin.

Nach und nach eröffnet sich die Tragödie dieser Geschichte, begleitet von der privaten Tragödie der Ermittlerin. Sie fällt einem Überfall zum Opfer, ihr Freund Josh entpuppt sich Handlanger eines Mörders, der aber mit seiner Hilfe dann doch überführt wird.

Und so führen immer neue Hinweise zu neuen Erkenntnissen über den Mord an dem Schauspieler, aber auch über den Mord an dem Obdachlosen. Die Zusammenarbeit zwischen Woodstock und ihrem Partner Fleet entwickelt sich zu einem großen Problem. Aber letztlich gelingt es doch, die Mörder ihrer gerechten Strafe zuzuführen.

Das alles auf sehr dramatische Weise, mit Ermittlern, die psychisch an die Grenze ihrer Kräfte stoßen.

Sarah Bailey schrieb einen sehr intensiven Roman, der manchmal nicht ganz durchschaubar bleibt. Sie beschäftigt sich im Detail mit dem Charakter ihrer Protagonisten, es tun sich menschliche Abgründe auf. Wo man zunächst Hilflosigkeit und tiefste Trauer vermutet, blickt man in Wahrheit in schwarze Seelen. Ruhm und Geltungssucht können zur Geißel für Menschen werden, die meinen, zu Höherem berufen zu sein – und die dann doch ganz tief fallen können …




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