Buchbesprechung/Rezension:

Garry Disher: Bitter Wash Road

Bitter Wash Road
verfasst am 27.04.2020 | einen Kommentar hinterlassen

Autorin/Autor: Disher, Garry
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Australien im  Nirgendwo, eine unwirtliche Landschaft – das ist der Hintergrund für diesen Roman. Eine trostlose Gegend, hoffnungslose Menschen und am Straßenrand die Leiche einer Frau. Constable Paul Hirschhausen, genannt Hirsch, wurde von Adelaide in diese Einöde strafversetzt wurde und er übernimmt diesen Fall.

Hirsch ist ein anständiger Polizist , der nicht in dem Sumpf der Korruption seiner Kollegen versinken will. Das hat damals zwar die Behörden zufrieden gestellt, als Hirsch ihnen Informationen über die Missstände auf seinem Revier in Adelaide gegeben hat; von seinen Kollegen wurde Hirsch aber nur noch als Verräter bezeichnet. Der Grund für seine Strafversetzung waren dann verschwundene Protokolle und Falschaussagen beim Prozess gegen diese korrupten Polizisten; Hirschhausens Glaubwürdigkeit war danach erschüttert.

Der Ort seiner Verbannung ist die kleinen Polizei Station Tiverton. Ein paar abgehalfterte, trotzdem aber bewohnte Häuser, ein Gemischtwarenladen, aufgelassene Minenschächte und sonstiges Gerümpel bilden dieses schmucklose Kaff. Von lieblicher Landschaft kann auch nicht die Rede sein. In ihren Familien finden Kinder keinen Halt, Frauen werden sehr schlecht behandelt, sie sind Menschen zweiter Klasse. Mädchen werden missbraucht. Ein Leben ohne Perspektive für Alle, die nicht den Mut, oder nicht die Möglichkeit haben, aus diesem Elend auszubrechen. Geprägt durch diese Trostlosigkeit sind  die Menschen, misstrauisch, unfreundlich. Abweisend tümpeln sie vor sich hin. Hoffnungslosigkeit durch kaum vorhandene soziale Kontakte prägt ihr Leben.

In einem ähnelt das Kaff Tiverton aber dem großen Adelaide: Verbrechen passieren auch hier, die Korruption blüht, eine Fahrerflucht soll vertuscht werden.

Hirsch aber lässt sich von seinem Weg nicht abbringen, Verbrechen korrekt aufzuklären. Er verbiegt sich nicht, er erfüllt konzentriert seine Pflicht. Ein Problem ist nur, dass er keinem seiner Kollegen oder den Rechtsvertretern wie Untersuchungsrichter oder Superintendent vertrauen kann. Das sind ganz miese Typen, die ihn mit aller Macht daran hindern wollen, die Ursachen von Todesfällen in Tiverton aufzuklären. Vermutlich sind das geschickt getarnte Morde, deren Hintergrund wohl in Geldgier, im ausschweifenden Sexualleben und der Korrumpierbarkeit der Rechtsvertreter liegt.

Das Vertrauen der wenigen Bewohner von Tuverton muss sich Hirsch erst verdienen. Durch das brutale Vorgehen seiner Polizisten-Kollegen, unter denen die Menschen leiden, sind die Leute gegenüber Allem, was angeblich das Gesetz vertritt, sehr misstrauisch. Man trachtet ihm nach dem Leben, und er kommt nur knapp davon, als versucht wird, ihn umzubringen. Dazu kommen immer wieder Schlägereien, in die er verwickelt wird. Hirsch lässt sich aber auch davon nicht abhalten, weiterhin ein korrekter Polizist zu sein und die Vorfälle aufzuklären.

Der australische Autor beschreibt sehr anschaulich die Öde dieser trostlosen Gegend im Outback des Bundesstaates Süd Australien. Man sieht förmlich die Trostlosigkeit der Menschen vor sich, die vielfach Trost im Alkohol suchen. Jugendliche, die dabei den Erwachsenen nacheifern, die keine Perspektive für ihre Zukunft haben, und deshalb auch zu Alkohol  und Drogen greifen. Disher  gelingt es, die Charaktere in seinem Roman so zu schildern, dass man sie bildlich vor sich sehen kann; zumindest empfand ich das so. Auch die Landschaft kann man sich aufgrund seiner Schilderung sehr gut vorstellen, er schreibt in einem sehr bildhaften Stil.

Bitter Wash Road ist ein spannender Roman, ohne Leerläufe, kompakt geschrieben, in einem Erzählstil, der dazu beiträgt, dieses Buch fast ohne Pause zu lesen. Detaillierte Schilderungen von Menschen und Natur sind Zutaten, die zur Spannung dieses Buches beitragen.




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